Montag, 15. Juli 2013

Konzerte: "Benefiz Open-Air Haselünne Rockpalast/Step-Up" | 12/13. Juli 2013 | Step-Up, Haselünne

So, das Rockpalast-Benefiz ist überstanden. Der ganze Vorlauf machte ein bisschen den Eindruck als ob das ganze Prozedere ein bisschen planlos war, aber im Endeffekt war's 'ne ganz lustige Veranstaltung. Freitags kamen wir so gegen halb neun an und hatten SOFA ROCK (www.facebook.com/stefanherbers) direkt verpasst. Na ja, schade, nächstes Mal... Zu dem Zeitpunkt war der Platz auch noch ziemlich leer, der "emsländische Halbkreis" hatte noch enorme Ausmaße, also erstmal annen Stehtisch gekettet und ein paar Bier getrunken.

Musikalisch untermalt wurde das Ganze als nächstes von PROJECT X (www.facebook.com/project.x.dieband.official), ähnlich wie SOFA ROCK auch eine Akustikband, die allerlei Rock- und Pop-Klassiker spielt. Günther von BREAKING TO ASHES bzw. ex-GOING BORDERLINE bedient da einen Sechssaiter und singt auch. Okaye Sache, auch wenn mich das jetzt nicht total aus den Socken haute. Die Band tat sich aber auch selbst keinen Gefallen mit ihren Ansagen! Schon die ersten Sprüche und Flachwitze vom Schlagzeuger ließen den Fremdschamfaktor extrem in die Höhe schießen. Mannoman, wenn sowieso man nur Schrott zu erzählen hat, dann zwischen den Songs einfach mal die Klappe halten. Sorry, muss ich so deutlich sagen!

Anschließend kamen COOBY (www.facebook.com/coobymusik), die ihren zweiten Bassisten nicht dabei hatten, so dass deren Gitarrist Domi ein bisschen mehr zu tun hatte, der musste nämlich die fehlenden Basslinien mitspielen. Klappte ganz gut, hier und da mal etwas schräg, aber alles vollkommen okay. Eine Woche vorher hatten wir COOBY noch in Sögel gesehen, daher sollte ja bekannt sein, dass ich die ganz gut finde. Nachher auch noch nett mit dem Gitarristen geredet, nächstes Jahr sollen dann auch wohl Aufnahmen veröffentlicht werden. Sehr schön, weitermachen! Die werden hier auf dem Blog sowieso Dauergast: letzte Woche Sögel, freitags in Haselünne und am 19. Juli schon wieder in Meppen. "Tour de Emsland" oder was sagt man da?

Mittlerweile füllte sich auch der Platz, da der nicht unerhebliche EISENKARL-Tourtross so nach und nach eintrudelte. Die sind ja bekannt wie bunte Hunde und dementsprechend viel Volk haben die auch immer im Schlepptau. Vielleicht wurden die aber alle nur von dem Backfischgeruch angelockt, denn der ganze Platz roch irgendwie nach Backfisch, obwohl gar keiner verkauft wurde. Mysteriös! Ich hatte auf jeden Fall tierisch Schmacht auf Fisch, aber nicht mal ein Räucheraal war in Sicht. Blöd!

Kampfmaschinen tanken Konjak: Gedeck ftw! Benefiz-Saufen für den Weltfrieden, oi!

Zwischenzeitlich gab's auch Komplikationen in der Getränkeversorgung, denn mir schmeckte die Plastikbecherbierplörre nicht mehr. Ja, mir wurde langsam sogar richtig schlecht! Ging gar nicht! Alternativen mussten her, da lohnt es sich dann auch mal sich mit dem Trinkverhalten der Einheimischen zu beschäftigen. Ein Friseusentisch holte sich nämlich clevererweise 'n Konjak-Gedeck, also ein Buddel "Alte Liebe" plus zwei Flaschen Cola. Haben wir dann auch gemacht, von da an ging's mit meiner Zivilisiertheit selbstverständlich steil bergab...

Ich musste allerdings auch aktiv meine Augen lähmen, denn einige Fans von CIVIL COURAGE (www.facebook.com/civilcourageofficial) fielen durch fiese Maurerdekolletés auf. Puh, der schlimmst anzusehende aus der Maurerbande setzte sich dann auch noch auf eine Bank in unser direktes Sichtfeld und hielt uns seinen Allerwertesten von da aus genau entgegen - schön war das nicht! Augenkrebs galore! Derweil absolvierten CIVIL COURAGE ihren Auftritt und versuchten den emsländischen Halbkreis durch Verteiltung von Dosenbier aufzulösen. Nicht die schlechteste Idee, aber auch hier war das Ansagengelaber teilweise nicht mehr feierlich, so dass einige Leute sofort wieder wegrannten... Na ja, zu CIVIL COURAGE weiß ich nie so genau was ich schreiben soll. Die gibt's schon ewig, die sind in ihrer Ecke auch extrem engagiert (z. B. mit dem Benefizkonzert für den herzkranken Jungen neulich in Lähden) - davor Hut ab, aber musikalisch kann ich der Band halt überhaupt nichts abgewinnen. Es ist wie's ist, dementsprechend kümmerten wir uns während des Auftritts an unserem Tisch hauptsächlich um den Cuxhaven-Konjak... Der war dann auch ziemlich schnell auf, Profis bei der Arbeit, zweites Gedeck musste her!

Das Gesöff schlug zumindest bei mir auch hart an, so dass bei EISENKARL (www.facebook.com/Eisenkarlmusic) langsam alle Dämme brachen. Puh, meine Fresse, ich glaub ich war noch daran beteiligt irgendwelche Leute durch die Luft zu werfen und den zweiten Gitarristen Domi (nicht verwandt oder verschwägert mit dem COOBY-Domi, soweit ich weiß) von der Bühne zu zerren, als er eine kleine Gesangseinlage gab. Klappte leider nicht, Domi's Ausrede: "Ey sorry, mein Kabel war zu kurz!" Also alles wieder sehr turbulent und schmeerich, hehe... Falls ich zu irgendjemandem ruppig war: Entschuldigung! Krönung war dann endlich das SLAYER "South Of Heaven" Cover in der Zugabe! Das fehlte vorher definitiv im Programm, keine Ahnung warum die Eisenkerle nicht ausschließlich SLAYER spielen, die sollten mehr auf mich hören! Den Song hab ich dann jedenfalls noch mitgeschnitten, ich glaube an der Kameraführung kann man auch ganz gut meinen Betrunkenheitsgrad ablesen, hehe...


Also schöne Eskalation da in Haselünne. Die dann im Palast noch weiterging, denn wir düsten nach EISENKARL auch ziemlich direkt nach Meppen. Resultat des Abends: beinahe Kopfbedeckung verloren, Ohrring weg, mit Muttis auf'm Dancefloor gewesen, der übliche mittelschwere Filmriss... War also ganz gut der Abend! :)

Am Samstag reisten wir 'n bisschen später an, so dass wir AGAINST RANDY (www.facebook.com/AgainstRandy) schon verpasst hatten. Durfte ich mir auf Höhe des Jägermeister-Standes auch direkt 'n Anranzer für Anhören, aber nu, war keine böse Absicht. Viel los war auch noch nicht, an der Theke ließen wir diesmal Konjak Konjak sein und hielten uns besser an Bier. Dabei wurde auch noch die Geschichte mit dem Backfischgeruch aufgeklärt. Wir hatten nämlich einen Ostseefahrer in unserer Runde, dessen Fürze nach mehrwöchigem Fischbrötchengenuss mittlerweile dieses markante Backfischaroma verbreiten. Sachen gibt's ... Backfisch, dingeling!

PROPAGANDA NETWORK (www.facebook.com/propagandanetwork) bauten derweil ihren Kram auf, stellten sich als KETTENÖL aus Emsdetten vor und rumpelten sich danach durch ihr Set. Keine Ahnung ob's Absicht war, dass alles etwas schludrig wirkte, laut anschließender Eigenaussage der Band hatten die sich nämlich geschworen niemals in Haselünne zu spielen. Den Benefiz-Auftritt hatten sie aber George dann wohl auf'm Breiten versprochen, in Unkenntnis der Tatsache, dass das Ganze ausgerechnet beim "Schlepp ab/Step Up" stattfindet. Wie das Leben so spielt, hehe... Mit PROPAGANDA NETWORK wollten sie auch nie im Meppener JuZ spielen, auch da hab ich sie letzten Februar zu bekommen. Und mit dem Nebenprojekt KILLERKANTHOLZ auch nicht und auch das wird noch passieren. Was aber natürlich alles nur meinem unnachahmlichen Charme zu verdanken ist, hehe...

Samstag in Haselünne: Es wurde zwar noch besser, aber die Zuschauerzahlen blieben überschaubar...
Danach hatte Meppen dann ein kleines Heimspiel, denn mit TMH (www.facebook.com/TeenageMutantHeroes) und DISTANCE REMAINS (www.facebook.com/thedistanceremains) kamen zwei Meppener Bands die auch allerlei Anhang mitgebracht hatten und ja sowieso Personalüberschneidungen im Line-Up haben. Okay, eigentlich nur eine, aber Mitglieder beider Bands hüpften während der Auftritte der jeweils anderen auch schon mal gerne mit auf der Bühne rum. Während TMH immer wieder alleine durch ihre agile Bühnenpräsenz punkten und dadurch durchaus schon ein gewisses Mitreißpotential haben, bin ich manchmal doch etwas verwundert, dass die sich textlich irgendwie noch auf so 'nem 15-jährigen-Level bewegen. Na ja, scheint der Band aber noch ordentlich Spaß zu machen und es hält wahrscheinlich jung... Ich erwähne das auch nur, weil ich mich später noch mit einem Musiknazi rumtrieb, der über jede Band was abzukotzen hatte und speziell darauf bei TMH rumhackte, hehe... Und NEIN, es handelt sich bei dieser Person NICHT um irgendein Alter Ego von mir! ;) Es gibt tatsächlich Leute die engstirniger sind als ich! Freitag hatte ich schon so einen Spezi im Zwiegespräch, der Samstag war auch nicht von Pappe...

DISTANCE REMAINS waren danach natürlich auch absolut nichts für den Muckeadolf, da wurde wieder ordentlich vom Leder gezogen. Ich für meinen Teil muss sagen, dass die Band auch nicht so 100pro meins ist, sie aber den Stimmungslevel zumindest recht hoch hielten. Mittlerweile beschäftigte ich mich aber auch mehr mit Nebensächlichkeiten, denn es schien als ob sich auf dem Platz eine merkwürdige Mischung aus Rockpalastgängern und Step-Up-Klientel bildete.


Krönung des Abends waren jedenfalls ein korpulenterer junger Herr im Karohemd und seine etwas minderjährig wirkende blonde Hot-Pants tragende Begleitung. Neben diesen Merkmalen war die auch noch äußerst dünn und offensichtlich aus Gummi oder mit Kugelgelenk in der Körpermitte ausgestattet. Die beiden fingen nämlich an sehr exaltiert zu tanzen (so eine Art Hardcore-Discofox, oder so) und das schmale Mädel wurde von Cop Dickie einigemale dermaßen heftig durch die Gegend gewirbelt, dass ich Angst hatte, sie würde in der Mitte durchbrechen. Passierte aber nicht, denn wie gesagt: Entweder Gummi oder Kugelgelenk, irgendwas war bei der Perle anatomisch nicht normal! Das Ganze wurde dann auch immer wilder, ich hatte noch starke Befürchtungen, dass da in aller Öffentlichkeit der "Internationale Mumu-Griff" ausgepackt wird. Aber das blieb uns zum Glück erspart...

Sorgen machte mir auch eine sehr große Frau, die sehr sehr betrunken war und sich nur noch stolpernd fortbewegte. Die schien aber irgendwie 'nen Schutzengel zu haben, ich konnte keine schwereren Stürze beobachten. Bevor ich mir noch mehr Sorgen machen musste ging ich erstmal auf's Klo, wo plötzlich George neben mir auftauchte, Rockpalast-Cheffe höchstselbst! "Hey, was machst du denn hier?" fragt er mich da ganz locker am Pissoir... Cooler Typ, ich musste lachen! Danach begab er sich auch schnurstracks auf die Showbühne, denn er wollte ja auch noch einen für die Gemeinde schmettern.

In dem Fall gab George Gambier vollkommen solo, also die Backgroundmusik aus der Konserve und George sang ohne Band dazu. Die Musik finde ich persönlich ja etwas ulkig, aber Singen kann der Mann, da macht ihm keiner was vor. Damit er da oben auf der Bühne nicht ganz alleine war, tanzten ihn auch später noch zwei Girls aus dem Publikum hart an, sehr amüsant...

Der Chef bei der Arbeit: George Gambier live in Haselünne!
Direkt nach dem Auftritt sind wir dann auch wieder rüber nach Meppen in den Rockpalast, wo's noch 'ne ganz nette Aftershowparty gab, von der ich nicht mehr alles weiß, ähem... Fazit: Eingangs hatte ich ja schon erwähnt, dass Prozedere rund um das Benefiz ein bisschen planlos fand. Viele wird sicherlich verwundert haben, dass das Ganze beim Step-Up stattfand, wofür sich für viele Meppener eben schon die Problematik der Anreise ergab. Und viele Haselünner können wahrscheinlich mit der Rockpalast-Klientel nix anfangen. Dementsprechend war an beiden Tagen halt auch nicht so viel los. Der Freitag war dabei etwas besser als der Samstag, aber insgesamt weiß ich nicht ob das Festival aus Benefiz-Gesichtspunkten jetzt großartig was gebracht hat... Na ja, ich weiß auch nicht wie man's hätte besser machen sollen - in Meppen dafür einen Platz zu finden und die entsprechenden Genehmigungen einzuholen ist ja auch meist mehr als kompliziert... Also sei's drum, ich hatte meinen Spaß und damit lassen wir's mal gut sein.

Bis zum nächsten Mal in Meppen:
Freitag 19. Juli | Juz "Jam", Königstraße 8 | SPORT (Lyon/Frankreich), WAVES (Osna), COOBY (HaLü) und noch was (tba)...