Montag, 27. Januar 2014

Konzerte: JANCEE PORNICK CASINO, CHRISTIAN STEIFFEN | 25.01.2014 | Bastard Club, Osnabrück

Turbojugend, ha ... hätte ja nie gedacht, dass es mich als Punkrock-Gralshüter(-Wannabe) mal auf ein Turbojugendtreffen verschlägt, aber am 25. Januar war's soweit! Wobei das Ganze natürlich öffentlich war, um genau zu sein der Neujahrsempfang der "Turbojugend Wüste" im Osnabrücker Bastard Club. Hehe, es juckt mir auch schon wieder in den Fingern Läster-Litaneien zur Turbojugend im Allgemeinen zu verfassen, aber ich lass es mal bleiben. Denn der Abend war sehr gelungen - soviel schon mal vorweggenommen - und eine echt coole Veranstaltung. Aaaaaaber, es sei noch mal festgehalten: die goldene Konstellation JANCEE PORNICK CASINO vs. Christian Steiffen gab es zuallererst in Meppen! Ein denkwürdiger Abend damals, knapp über ein Jahr her und HIER nachzulesen. Da könnte ich jetzt natürlich "Nachmacher" in Richtung Turbojugend Wüste schreien, aber nee ... ich hab mich einfach nur gefreut, dass ich diesen phänomenalen Doppelpack noch mal live erleben durfte - fein fein!

Nach Osnabrück reisen ist ja auch so eine Sache für mich, wurde mir doch gerade noch tags zuvor via WhatsApp mitgeteilt, dass es da Leute gibt, die mich gar nicht mögen, ja sogar kacke finden. Haha, nun denn, so ist das wenn man 1. Vorsitzender im "Klub Arrogant" ist und auch hier und da mal kundtut, was man denkt... Kommt offensichtlich nicht jeder mit klar... Wir sattelten jedenfalls trotzdem die Pferde, dachten eigentlich wir wären recht früh dran, nur um dann vor Ort festzustellen, dass wir die erste Band (SAIGOONS) schon verpasst hatten. Das JANCEE PORNICK CASINO (www.facebook.com/TheJanceePornickCasino) zauberte bereits die ersten Songs auf die Bretter, also flugs Eintrittsstempel abgeholt - ein besonders hübscher übrigens...

Exzellente Bestempelung im Bastard Club! HELLOWEEN - hab ich in meiner Jugend gerne und viel gehört. Keeper Of The Seven Keys Part 1 und 2 ftw!!!
Das Konzert stieg im Keller des Bastard Clubs und Jancee und seine beiden Russen spielten schon den "Chikatilo Boogie", also stiegen wir direkt mit Vollgas ein. Der Laden war okay gefüllt, die Laufwege zur Theke und zurück aber relativ problemlos ohne viel Gedrängel zu bewältigen. Ist ja wichtig sowas, wenn man zu solchen Veranstaltungen geht muss man gleich die Nachschubwege prüfen!!! Beck's ist in Osnabrück übrigens 20 Cent günstiger als in Meppen...

Viele bekannte emsländische Gesichter waren ebenfalls vor Ort, z. B. die Halü-Partygirlcrew, Doktor Rohdowski, der äußerst angetüterte SokratASS Radtke und mindestens die Hälfte der "Turbojugend Meppen" (also 2 Leute, haha). Dazu dann noch das "Kommando Kettenfett" aus Rheine und nach dem Konzert hab ich noch ein Mitglied des BLS-Chapter-Meppen entdeckt, der mit dem Bus aus GM-Hütte da war. Hört sich komisch an, is' aber so gewesen... ;)

Die richtige Mischung an Leuten war also vorhanden und das JANCEE PORNICK CASINO ebenfalls in guter Form. Das letzte Mal hatte ich die Band tatsächlich beim eingangs erwähnten Konzert in Meppen gesehen. Hmm, eine eiserne Regel sollte eigentlich sein, mindestens 1x im Jahr das JANCEE PORNICK CASINO anzusehen und abzufeiern - 13 Monate isses nu her, ach, ich denke das zählt noch! Vom Line-Up her hatte sich insofern was getan, als das anstatt Vladimir nun Slava an der Bass-Balalaika war. Sein Vorgänger hat ja durchaus große Fußstapfen hinterlassen (also nicht nur physisch, sondern auch musikalisch, haha), die galt es erstmal auszufüllen. Aber Slava ist ein super Mann, sowohl am Instrument (in der Zugabe zog die Band eine ziemlich unglaubliche "Ace Of Spades" Coverversion ab, in der er alleine mit der Balalaika den kpl. Saitensound besorgt hat) als auch stimmlich, bei so wichtigen Stimmungshits wie "Schwarze Seele"! Hier der audiovisuelle Beweis:


Insgesamt also wieder eine absolut gelungene Show vom JANCEE PORNICK CASINO, mit ordentlich Action, unglaublicher Gitarrenakrobatik, Publikumsausflügen und allem was dazugehört. Und während die im Dezember 2012 in Meppen noch geheadlinet hatten, hatte nun Christian Steiffen (www.christiansteiffen.de) das Regiment. Osnabrück ist ja sozusagen Heimspiel für den Burschen, der ist für die Stadt wohl sowas wie ein Original. Er macht seit Jahren das "Disco Bingo" im Grand Hotel, ist im September 2013 sogar als Bürgermeisterkandidat angetreten (und hat u. a. mehr Stimmen geholt, als der FDP-Kandidat, hihi) und "Osnabrücker des Jahres" war er irgendwann auch schon mal, glaub ich... Dementsprechend hatte er also willige Adepten vor sich, als er so um 22 Uhr rum die Bühne betrat!

Das Haseland-Orchester war leider nicht mit dabei, vielmehr trat Christian Steiffen mal wieder mit Playback auf. Hört sich doof an, aber bei so einem Vollblut-Entertainer kommt am Ende trotzdem eine super Show raus. Wir wurden auch direkt am Anfang mit "Das ist ja 'ne interessante Ecke hier!" recht freundlich gegrüßt und danach gab's natürlich kein Halten mehr. Der Typ ist echt so super, den würde ich glatt auf meiner Hochzeit spielen lassen, wenn er das nicht schon längst getan hätte, haha... Inzwischen hatte sich auch Jancee in der "interessanten Ecke" zu uns gesellt, der spielt dann übrigens auf der Silberhochzeit! Haben wir glaub ich noch per Handschlag abgemacht, kann ich aber auch nicht mehr beschwören, hehe...

Die halbe Turbojugend Nordwestdeutschlands lag sich nach wenigen Steiffen-Songs jedenfalls hart liebkosend in den Armen, sämtliche Texte wurden sicher mitgesungen und bereits nach gefühlten 4-5 Songs gab's schon eine ungeplante Polonaise über die Bühne und zurück. Zur Eskalation trug sicherlich auch das Automatik-Hemd von Herrn Steiffen bei, das öfter mal tiefe Einblicke gewährte. Die Publikumsinteraktion war auch wieder grandios, mit "Maus" und der Helga Feddersen Doppelgängerin konnte ich zwei Highlights sogar auf Video bannen:


Da küssen sich auch Männer in der ersten Reihe, hach, es war wieder traumhaft. Der Meister hatte die Meute vollkommen in seinem Bann! Neue Songs wurden auch angekündigt aber nicht gespielt, es gab die Peter Alexander Coverversion "Komm und bedien' dich bei mir", die ich vom Steiffen auch noch nie live gesehen hatte - nur "Mein bester Freund" fehlte mir zu meinem Glück, aber das soll den wunderbaren Auftritt nicht schmälern. Mit dem "Flasche Bier Marsch" fand ein wunderbarer Abend dann seinen würdigen Abschluss!

Zwischendurch gab es übrigens ab und an mal seltsame Ansagen über das Wetter - von Schnee war die Rede... Wir dachten uns ja nix Schlimmes dabei - bis wir dann nach Konzertende mal vor die Tür gingen. Da sah's dann so aus:

Wetter und so: War aber dank des Schnees schön hell draußen, so gegen 23:30 Uhr...
Ich dacht ich krieg 'n Dahlschlach! Für nordwestdeutsche Verhältnisse war das ja schon fast ein Blizzard, also schnell Bier aufgetrunken und ab nach Hause (nein, ich bin nicht gefahren). Das dauerte dann zwar doppelt so lange wie normal, aber bis auf kleinere Zwischenfälle die uns nicht maßgeblich betrafen (1x Schnee gelb machen an der Ostlandstraße, eine Autobergung kurz hinter der B68-Ausfahrt, 2x Schneepflug überholen) ging's ohne größere Rutschpartien vonstatten.

Zwischenzeitlich hatten im heimischen Meppen OUT OF PRACTISE und SOFA-ROCK den "Rock unter Linden Bandcontest" gewonnen. Glückwunsch dazu, ich denke meine Abwesenheit ist nicht großartig aufgefallen. Den Ruf des Meisters darf ich halt nicht ignorieren, hehe... So geht's konzertmäßig übrigens in Meppen weiter, denke da sieht man sich beim ein oder anderen Event:
  • 01.02.14: Attack Of The Monsters IV - JuZ "Jam"
  • 22.02.14: Poetryslam "Redeflussfahrt" (ausverkauft!) - Amisia
  • 01.03.14: Punkpalast Vol. 2 (Against Randy, Weltraum Power, Montreal) - Rockpalast
  • 08.03.14: "Akkord-Karate" mit Twee-Star, Distance Remains, Salfort - JuZ "Jam"
  • 29.03.14: Drones, Shine Bright, TMH - JuZ "Jam"
  • 09.05.14: Red City Radio, Perdition - JuZ "Jam"

Montag, 13. Januar 2014

Konzerte: WIND UND FARBEN, ZERO ABSOLU, KAZIMIR, NO SURPRISING NEWS, ALITAVE | 11.01.2014 | JuZ "Jam", Meppen

So, auf geht's 2014: Ich selbst hab mich in Sachen Konzertveranstalterei ja vorerst mal "in den Ruhestand" zurückgezogen, daher bescherte mir diesmal "Manatee Entertainment" den Start ins Konzertjahr. Das ist dem Yogi seine neues Baby unter dessen Banner er seit ein paar Wochen Konzerte veranstaltet (könnt ihr auch auf Facebook liken, siehe HIER). Gute Sache, Yogi etabliert da ja seit einiger Zeit Konzerte für Bands im Spannungsfeld Emo, Indie, DIY, Punkrock, Hardcore etc., so dass das "Jam" mittlerweile auch über die Grenzen des Landkreises hinweg ein Name für Bands und Hörer dieser Genres geworden ist. Da mit NO SURPRISING NEWS an dem Abend kurzfristig noch ein Solomusiker auf den Zug aufgesprungen war, gab's am Samstag den 11. Januar folglich sogar fünf statt der ursprünglich angekündigten vier Acts zu sehen...


Da sich am Vorabend noch mein Lieblingsbackenzahn in diverse Einzelteile zerlegt hatte, war ich natürlich entsprechend "gut drauf" (geht so) und irgendwie auch spät dran, so dass ich ALITAVE (www.facebook.com/ALITAVE) leider verpasst hab. Wenn ich in der Vergangenheit Konzerte organisiert hatte, waren die Burschen (in Fachkreisen auch EVATILA genannt) ja desöfteren meine Geheimwaffe, weil ich die so circa ein gefühltes halbes Dutzendmal als Vorband dabei hatte. Tja, an diesem Abend hab ich's verbimmelt, sorry... Aber ich will nich mit nützlichen Hintergrundinfos geizen, es war nämlich der erste Auftritt nach ca. anderthalb Jahren, Jonas soll etwas Krach mit'm Bass gehabt haben, weswegen seine Mitmusikanten zu späterer Stunde schon fleißig nach einem Livebassisten Ausschau gehalten haben. Und Maik hat auch zwischenzeitlich eine neue Band (u. a. mit SEARCHING FOR SAM Leuten) am Start, die noch einen fähigen Sänger sucht. Also wenn ihr was könnt am Mikro, ruhig mal melden...

Erste Band des Abend für mich waren KAZIMIR (www.facebook.com/kazimirband) aus Hamburg bzw. Kiel, die mir vorab unbekannt waren, aber ganz schmissigen deutschsprachigen Schlau-Punkrock machten, mit viel Melodie und Dampf. Gefiel mir sehr gut! Die Band hatte an dem Abend aber irgendwie die Seuche, da denen ständig Saiten rissen und eigentlich fast zu jedem zweiten Song eine Gitarre neu bespannt werden musste, oje... Insofern noch ärgerlicher, da das "Jam" an dem Abend groß aufgefahren hatte was Kameras anging und da fleißig Videos mitgeschnitten wurden. KAZIMIR hatten 2-3 Songs abgesprochen, die aufgenommen werden sollten ... und ich glaub bei jedem dieser Songs ist wieder irgendein Scheiß passiert, haha... Na ja, das beste an guten DVDs sind ja auch immer die Extras mit den Pannen, von daher kann man's ja sportlich sehen. Den Song den ich mitgeschnitten hatte brachte die Band allerdings unfallfrei zu Ende, zu meiner Schande muss ich allerdings gestehen, dass mein neues Handy sich noch eingewöhnen muss und die Bildqualität generell an diesem Abend etwas matschig sein könnte... Ich denke die Leute vom "Jam" werden dann bald die HighEnd-HD-Megastreifen raushauen, da kann ich eh einpacken, bin gespannt... ^^ Bevor hier aber zu viel von Pannen die Rede war: KAZIMIR waren echt gut, für mich die beste Band des Abends!


Als nächstes kamen WIND UND FARBEN (www.facebook.com/windundfarben) aus Neumünster - die waren mir ebenfalls unbekannt und als "Emo-Math-Punk" angekündigt ... oh oh, hörte sich nicht wie etwas an, was bei mir Begeisterungsstürme hervorrufen würde, haha... So kam's dann auch: Verkopfte deutschsprachige Frickelmucke, oft ins jazzige abdriftend, kryptische Texte, alles was so einfach gestrickte Typen wie mich leicht überfordert, hehe... Aber man muss ja auch die Fähigkeit besitzen, sich aus so einem Auftritt das rauszuziehen was einem gefällt - ich find's zum Beispiel immer sehr interessant und mutig, wenn ein Sänger oft diese ganz hohe Kopfstimme einsetzt und das machte der WIND UND FARBEN Frontmann desöfteren. Optisch fand ich lustig, dass die drei Typen jeder für sich wie so Subkulturprototypen aussahen: Der Sänger eher so der schüchterne leicht muckelige Typ mit Bart; der Bassist der introvertierte Charakter, mit großer Nerdlakritzbrille und ins Gesicht gezogener Hoodiekapuze; und der Schlagzeuger der spindeldürre Indietyp mit Popperfrisur... Ach ja, ich drifte schon wieder ins Schwafeln ab, von daher: WIND UND FARBEN waren nicht ganz so meins, hatten aber Songs wo andere Combos vielleicht vier draus machen und am besten macht sich da jeder sein eigenes Bild, denn ein Video hab ich wie immer auch parat:


Mit ZERO ABSOLU (www.facebook.com/zeroabsolumusic) folgte dann ein alter Bekannter, nämlich Nak, der mit seiner Band SPORT im letzten Jahr schon mal im "Jam" gespielt hatte (siehe HIER). Als Pogge und ich ihn vor'm Auftritt mal aus Versehen in der Zwischentür zum Konzertraum zwischen uns eingeklemmt hatten (der war locker zwei Köpfe kleiner als wir, da kann man den ja mal übersehen), dachte ich schon, dass er sich gar nicht mehr traut aufzutreten - hat er aber dann doch gemacht. ;) ZERO ABSOLU ist jedenfalls sein Soloprojekt und da hatten wir vorher schon raunen gehört, dass das ziemlich abgefahren sein soll - war es dann auch! Zuerst mal liefen die ganze Zeit kleine Filmchen im Hintergrund auf einer Leinwand, was natürlich schon mal eine ganz eigene Atmosphäre schaffte.

Der Auftritt selbst war dann total verrückt, wenn man dem Burschen zuguckte, was er da machte. Er spielte oft Gitarre, legte den Sound dann in ein Loop, schmiss die Gitarre weg, schnappte sich den Bass, legte den Sound dann wieder in ein Loop, schmiss den Bass weg, drehte was an seinem Laptop, fummelte was an den Keyboards, schrie wieder ins Mikro ... das war schon echt abgefahren, da von der Denke her mitzukommen, nach dem Motto: "Wie hat er das jetzt wieder gemacht?" Äußerst interessant auch von der Warte: "Bemerkenswert, dass es Leute gibt die so etwas können." Ich hab schon viel gesehen in meiner Konzertbesucherkarriere, aber sowas auch noch nicht! Musikalisch war's aber auch wieder nicht so ganz meine Baustelle, oftmals hörte sich das an wie ein heftig-psychedelischer Drogentrip. Eine Mischung aus Noise, Elektronik, Hardcore, Math-Rock usw... Auch hier verweise ich gerne wieder auf's Video, für das ich 10 Minuten meinen rechten Arm in die Höhe recken musste. Meine Fresse, der Führer wäre stolz auf mich gewesen. Für alle denen das Video vielleicht zu anstrengend ist: circa ab Minute 4:45 gibt's Titten - viel Vergnügen! ^^


NO SURPRISING NEWS bestritt dann den Abschluss des Abends, ein Solo-Akustikmusiker, der kurzfristig dazu gekommen war, weil er ohnehin mit KAZIMIR und WIND UND FARBEN unterwegs war, wenn ich das richtig interpretiert hatte. Während des KAZIMIR-Auftritts hatte der junge Mann sich schon als unermüdlicher Gitarrenreparateur hervorgetan, seinen Stil umschrieb er selbst als "deutschsprachig akustisch gespielten Emo-Punk" und er bat vor'm Auftritt um Ruhe, da er unverstärkt und ohne Mikro spielen wollte.

Oh oh, Nachtigall ik hör dir trappsen, da war doch was?!? Ja ja, nach dem TIGERYOUTH Auftritt im Oktober hatte ich mich da schon mal drüber ausgekotzt (nachzulesen HIER), dass der während des Auftritts Leute aufgefordert hat zu gehen, die während seines Sets gelabert hatten... Deswegen will ich hier jetzt keine Grundsatzdiskussion anfangen. Vorweggenommen sei mal, dass bei NO SURPRISING NEWS nichts dergleichen passierte und der Auftritt ganz easy ohne Rausschmisse durchlief. Aber als jemand der sich seit über 15 Jahren in der DIY-Punkrock- und Hardcoreszene bewegt, werden mir diese "Ihr müsst jetzt alle mal 30 Minuten ruhig sein, denn ich spiel hier jetzt und benutze dazu absichtlich weder Verstärker noch Mikrofon" Ansagen immer sauer aufstoßen. Find ich kacke, Punkt!

Ich könnte jetzt auch noch was davon erzählen, dass das musikalisch ebenfalls nicht meins war ... oder dass dieses in Emotionen versunkene Schreien und Hauchen oftmals statt intim-rührender Lagerfeuerromantik bei einigen gerne auch mal Fremdscham hervorruft (zumindest z. B. bei meiner holden Gattin) ... und dass ich irgendwie generell das vollkommen subjektive Gefühl nicht los werde, dass dieses Solo-Emo-Akustik-Ding gerade immer angesagter wird und gefühlt an jeder Ecke Künstler dieser Couleur auftauchen ... damit würde ich NO SURPRISING NEWS ja auch Unrecht tun, denn der Junge kann ja nichts dafür, dass ich so ein kleines Problemchen mit diesem "Genre" hab, haha...

Es ist halt das generelle Problem, dass ich seit jeher mit dem Musikgenre "Emo" an sich hatte: Man packt da sehr ernst gemeinte Emotionen in Songs, man packt diese Emotionen dadurch in eine Form, macht sie abrufbar, konserviert sie quasi, und kann/muss/will sie dann beim (ab)Spielen neu durchleben und anderen "vorführen". Mit echten Emotionen hat das für mich dann nur noch wenig zu tun. Gerade durch diese Reproduzierbarkeit nimmt man echten Emotionen doch den Wert! Emotionen sind situations-, stimmungs- und auch anlassgebunden - Emotionen sind in einem Song in den seltensten Fällen "echt", wenn man den auf Knopfdruck spielt - und im Genre "Emo" soll halt nach meinem Empfinden permanent dieses Gefühl der "echten" Emotionen erzeugt werden ... für mich funktioniert das nicht ... außer man ist permanent in so einer sauertöpfischen Stimmung, wohnt im Jammertal und gefällt sich in dieser grüblerischen introvertierten Emo-Rolle. Da haben wir's ja auch schon das Wort: Rolle! Eine Rolle die man spielt ... vielleicht gar nicht mal bewusst ... aber dann noch in Kombination damit Regeln à la "Kein Quatschen während des Auftritts" aufzustellen ... nee nee, da ist was faul ... das riecht dann schon fast nach spießigem Kleinkunstmief! Und datt is ja wohl kein Punk mehr, Alter! Oi! ;)

Auweia, doch schon wieder 'n bisschen Grundsatzdiskussion gemacht, man sehe mir meinen Exkurs hier nach... ;) Weder will ich hier einem ganzen Genre die Existenzberechtigung absprechen, noch will ich im Speziellen TIGERYOUTH oder NO SURPRISING NEWS was Böses - letzterer kam sogar sehr gut an, an diesem Abend in Meppen (TIGERYOUTH im Oktober ja auch schon). Dementsprechend guckt euch das Video an und macht euch euer eigenes Bild - ist sicherlich besser als wenn ich hier nur rummotze, haha:


Das soll's dann auch erstmal gewesen sein. Alle Mädels deckten sich noch mit schicken Jutetaschen ein und ich denke mal, dass Yogi noch öfter solche Künstler am Start haben wird. Und das ist auch gut so! Von daher kann ich mich hier auf dem Blog bestimmt noch gelegentlich weiter echauffieren, hehe... Sonst wär's ja langweilig und im Endeffekt isses eh "nur" Musik und nix wird so heiß gegessen wie's gekocht wird. Blabla...

Die nächsten Konzerte solltet ihr euch dann vielleicht auch selber mal wieder live angucken, anstatt hier alles nachzulesen. Denn diese Show hätte durchaus noch ein paar mehr Gäste verdient gehabt. War aber auch so gut, auch wenn sich das da oben nach kurzem Überfliegen wieder alles liest als hätte ich nur was zu meckern gehabt, haha... Nee nee, ich hatte Spaß! Dass man hier und da vielleicht etwas nicht ganz so toll findet ist ja normal und Geschmackssache... Bier schmeckte auf jeden Fall, das ist die Hauptsache - allerdings hatte ich nachher ganz schönes Sodbrennen von dem ollen Astra, mannoman...

Es war übrigens auch im Rockpalast nicht allzuviel los, als wir von Teglingens bestem Campingmobil rüberchauffiert worden waren. Schien also generell ein lahmer Abend zu sein, so 2 Wochen nach Feiertags- und Silvesterfeierei... Dementsprechend kann ich auch keine crazy Aftershowgeschichten bieten, bis auf die wunderschöne Aktion vor der Propsteikirche, die wir auf dem Heimweg beobachten durften. Dort hatte ein fleißiger Tunichtgut 'ne Menge Fahrräder auf den Kopf gestellt, was bei den Besitzerinnen der Vehikel für einige Irritation sorgte. Hach, hab ich früher auch immer gerne gemacht - was hammwe jelacht! :D


So geht's konzertmäßig weiter, wir sehen uns am Tresen:
  • 25.01.14: Rock unter Linden - Bandcontest - JuZ "Jam"
  • 01.02.14: Attack Of The Monsters IV - JuZ "Jam"
  • 22.02.14: Poetryslam "Redeflussfahrt" (ausverkauft!) - Amisia
  • 01.03.14: Punkpalast Vol. 2 - Rockpalast
  • 29.03.14: Drones, Shine Bright & TMH - JuZ "Jam"
  • 09.05.14: Red City Radio, Perdition - JuZ "Jam"

Freitag, 10. Januar 2014

PROBERAUMCHECK: Hemsen (unter den großen Stromleitungen) mit BANANENPIMMEL und MIKROPENIS

Endlich mal wieder Proberaumcheck! Diesmal ging's nach Hemsen, denn da probt ... ähm ... BANANENPIMMEL! Hört sich vielleicht komisch an, is aber so... Okay, im Grunde entspringt das eigentlich nur so einer Schnapsidee, weil John und ich immer behauptet haben wir hätten eine Band namens MIKROPENIS. Woraufhin Thomasz (der Besitzer des diesmal besichtigten Proberaums) irgendwann unter Alkoholeinfluss behauptete er hätte eine Band namens BANANENPIMMEL. Und während John und ich uns die letzten Monate in unserem MIKROPENIS-Ruhm sonnten, hat der BANANENPIMMEL-Hund tatsächlich einen Mitmusikanten gefunden, mit dem er jetzt unter dem Projektnamen Kram aufnimmt...

Dazu sei gesagt, dass Thomasz' einen miesen Vorteil hat ... na ja eigentlich zwei, denn er kann auch noch tatsächlich Schlagzeug spielen, während John und ich eigentlich wenig bis nichts können (musikalisch gesehen)... der andere Vorteil ist aber, dass er sich in seiner Casa über der Garage ein/en Proberaum/Jungsspielzimmer eingerichtet hat, in dem er allerlei Equipment zum Aufnehmen hat, während MIKROPENIS rein von der technischen und räumlichen Ausstattung klar im Nachteil ist.

Um mal Licht in die Sache zu bringen haben wir schließlich in der Vorweihnachtszeit 2013 (um genau zu sein am 21.12.) eine Proberaumbesichtigung veranschlagt, an der neben dem Gastgeberpaar Thomasz und Veri und der MIKROPENIS-Besetzung (John und ich) noch Ziege und Kerstin als weitere Fachkundige teilnahmen. Vorab gab's auch schon einen sehr erbaulichen WhatsApp-Gruppenchat zur Organisation des Events, der mich fast in den Wahnsinn getrieben hätte. Unter anderem spielte das folgende Video dabei eine größere Rolle:


Wir wollten das im Laufe des Abends auch noch live nachstellen, aber daraus ist irgendwie nichts mehr geworden. Zumindest erinnere ich mich nicht daran... ^^ Ansonsten war ich aber top vorbereitet, denn weil mit mittelschwerem Gedächtnisverlust zu rechnen war, muss man ja systematisch vorgehen. Daher hab ich im Abendverlauf eine handschriftliche Plus/Minus Liste erstellt, aus der ich folgenden Bericht zusammengefrickelt habe:

Phase 1 - Begrüßung:

Auf der Plus-Seite meiner Plus/Minus Liste zuerst mal: Schöner Weihnachtsbaum im Wohnzimmer! Als Weihnachtsfan weiß ich sowas zu honorieren! Minuspunkt: Der Gastgeber war nicht als Grinch verkleidet, obwohl wir uns das alle inständig gewünscht hatten.

Dann wurden wir direkt in den Proberaum geleitet, wo auch interessantes Lesematerial auslag, nämlich das alte "MyChords" Fanzine ... sowas wie ein Relikt und wohl das einzige Heft, das sich vor Jahren mal mit der lokalen Szene rund um Meppen beschäftigt hat, neben dem "Schwarzspecht" von der Jungen Union, haha... In gedruckter Form gab es davon tatsächlich auch nur eine Handvoll Exemplare, da das Ding eigentlich nur eine PDF-Veröffentlichung war... Also: Der Nostalgie- und Raritätenfaktor war zu Beginn schon mal recht hoch, sehr schön!

Das MyChords Fanzine Nr. 1 - Mitte 2006 von der Meppener Konzertgruppe "mycourts" veröffentlicht. Eine Folgenummer gab's leider nie... Heute müsst ihr euch stattdessen mit schlechten Blogs rumärgern, ihr Loser... ;)
Minuspunkte: Im Proberaum war kein Kühlschrank vorhanden. Man musste also quer durch's ganze Haus laufen, wenn man angenehm temperierte Getränke haben wollte. Grober logistischer Fauxpas! Ich monierte das auch sofort, woraufhin Gastgeber Thomasz auf meine Positiv-/Negativliste aufmerksam wurde und mich fortan den ganzen Abend lang beschimpfte. Ich nehm das mal zum Anlass ihm hier ALLES in die Schuhe zu schieben was nicht so ganz optimal gelaufen ist, auch wenn's an mir selbst lag, hehe. Dementsprechend war Thomasz auch schuld daran, dass der Abend nicht wie geplant mit Helmkamera dokumentiert werden konnte. Denn wenn ich die vergesse hat der Gastgeber gefälligst ein adäquates Ersatzgerät im Haus zu haben. Gab's aber nicht! Also: Minuspunkt! (Allerdings hab ich zwei köstliche Videos auf meinem Handy gefunden, die ich zur Sicherheit der Protagonisten dieses Abends nicht veröffentlichen werde, haha - ab in den Giftschrank!)

Phase 2 - Verpflegung:

Bei der Verpflegung gibt's eigentlich nicht viel zu meckern, getränkemäßig war ausreichend Bier (Beck's) vorhanden, nebst diversen anderen Spirituosen: 30er Karton Hintenhoch, angebrochene Flasche Bacardi Oakheart, Flasche Pfeffi, Flasche Moorwasser und bestimmt noch mehr fieses Zeug, was ich jetzt gerade vergessen hab...

In Sachen Essen gab's den ersten Minuspunkt, als Thomasz verkündete: "Eigentlich wollte ich grillen, aber das Wetter war so schlecht, da hatte ich keine Lust mehr!" Ehrlich, ich verlange da etwas mehr Aufopferung! Stattdessen gab's Hotdogs und selbst eingelegte Gurken. Die waren aber extrem geil, so dass der eben vergebene Minuspunkt schon fast wieder wettgemacht wäre ... allerdings stimmte das Brötchen/Wurst-Verhältnis nicht. Aber hmm, eigentlich war die Wurst zu legger um hier zu mosern ... war übrigens keine vegane Veranstaltung, hehe... ;)

Nippon Alter ... NIPPON!!!
Snacks gab's auch genügend, z. B. sieht man ja leider nicht alle Tage Nippon auf dem Gabentisch. Hier war's vorhanden, also Daumen hoch. Auf irgendeinem Foto war auch noch etwas zu sehen, was wie Neujahrskuchen aussah, wo ich mich aber echt nicht mehr dran erinnern kann, daher entfällt die Bewertung mal besser... Außerdem hatte der (leider nicht anwesende) Bruder von Gastgeberin Veri darauf bestanden nur für mich Fruchtgummikirschen aufzutischen. Sehr lecker, ich weiß das zu schätzen Christoph! ^^

Phase 3 - Konversation, Smalltalk etc...

Ich verabschiede mich jetzt mal von der chronologischen Berichterstattung und gehe stattdessen in Kategorien vor. Also: Konversation und Smalltalk ... ja, unterhalten haben wir uns natürlich auch, das war sehr kurzweilig. Gegen 21:40 Uhr wird über "Ausräumen" und Urinal-Kondome und andere illustre Dinge geredet. Leute aus dem Pflegedienst wissen Bescheid, ich versuchte verzweifelt mein Kopfkino auszuschalten... Ach ja, Stichwort Kino: ein weiterer Minuspunkt war ein fehlender Fernseher, da einige Anwesende gerne mal in das unglaublich interessante Spitzenspiel FC Bayern vs. Casablanca reingelauert hätte - Satz mit X...

Um 22:16 Uhr prognostiziert mir der Gastgeber keine Zukunft in seinem Haushalt ... leider hab ich vergessen mir den Grund zu notieren. Na ja, ich prognostiziere ihm auch keine rosige Minus Rockcity Zukunft, denn er hat zwischendurch mehrmals versucht mir meine Notizzettel zu entreißen und die geheimen Aufzeichnungen zu lesen. Unmöglich sowas! Dazu sei angemerkt, dass Gastgeber Thomasz ohnehin als ziemlicher Choleriker bekannt ist, darum hatte ich gleich zu Beginn des Abends eine Strichliste mit Beleidigungen angefangen, die er gegen mich ausstieß. Lohnte absolut nicht, man kam da nicht mit ... nach circa einer halben Stunde mit neun Strichen hab ich Schluss gemacht. Es ging in ähnlicher Taktung weiter mit obskursten Beschimpfungen à la "Ihr seid alles Nippon-Nutten ... apropos Nutten - ich muss mal eben was von der Arbeit erzählen..." usw... Allerdings gab's auch klare Ansagen wie "Das is'n Proberaum hier und kein Puff!" Na besten Dank!

23:35 Uhr - Gastgeber spricht Gastgeberin mit "Deine Mudda..." an! 23:50 Uhr - Gastgeber macht erste homoerotische Avancen an mich. Irgendwann später zeigt die Gastgeberin noch Porno-Gagfotos auf ihrem Handy, alles untermalt vom permanenten Gefurze des Hausherrn. Eine Aktivität für die er berühmt/berüchtigt ist, das stellt fast noch sein Cholerikertum in den Schatten und das will was heißen... Um 00:36 Uhr roch es mal recht seltsam, die Experten waren sich uneinig ob es Käsemauken oder billiges Leder war. Zwei Minuten später hat der Gastgeber wieder aus unerfindlichen Gründen einen cholerischen Anfall. So ging das dann die ganze Zeit weiter, in einer Tour... Alles in allem also herrlichstes Konversationschaos - man sollte dabei gewesen sein!

Phase 4 - Musikalische Beschallung

Zur musikalischen Beschallung sei gesagt: Da keine vollständige Band vor Ort war gab es keine Livemusik, sondern nur Mukke von Konserve. Wichtig zu wissen ist dabei, dass Thomasz und ich uns immer leidenschaftlich gegenseitig runtermachen was Musik angeht. Na ja, eigentlich mach ich immer alles runter was er so hört ... aber das mach ich eigentlich bei fast allen Leuten ... echt unterträglicher Typ bin ich, haha... Von daher war im Bereich Hintergrundmusik "Ärger" vorprogrammiert. Es ging schon schlimm los, als um 22:09 Uhr Ska lief, oh man, da kannste mich mit jaaaaaagen! Mehrmals haben Ziege, Kerstin und ich als Hüter des guten Geschmacks versucht die Musikhoheit zu erobern, so dass gegen 22 Uhr auch mal DEAN DIRG dran war. Punk Alter, sehr schön! Und auch total hübsche Typen, vor allen Dingen der Sänger:


Kurze Zeit später wechselte die Macht an den Turntables dann schon wieder und es lief megaschlechter Metalcore, visuell untermalt von spastischem Luftschlagzeugspielen des Gastgebers. Ojemine... Kurz danach dann BOYSETSFIRE und der unvermeidliche BSF-Disput, da zwei Leute im Raum waren (ich eingeschlossen) die BSF für eine der unerträglichsten Grützcombos der Welt halten, während zweieinhalb bis drei Personen bedingungslos Pro-BSF waren. Der einzige neutrale Anwesende betätigte sich allerdings nicht als Schlichter sondern konzentrierte sich aufs Saufen. Kluge Entscheidung, so wurden also wieder eine zeitlang herzlichste Beleidigungen ausgetauscht, gibt ja kaum was Schöneres... ^^ Dann quälte Veri uns kurzzeitig sogar noch mit EVANESCENCE, bevor es um 23:20 Uhr wieder besser wurde, denn da liefen DUESENJAEGER und TURBOSTAAT, auf die sich auch alle mehr oder weniger einigen konnten. Nachher war dann Hopfen und Malz verloren, denn dann hat John die meiste Zeit die Musikauswahl gemacht und da der DJ im Rockpalast ist, kann der bekanntlich gaaaaar nix!!!

Phase 5 - Sanitäranlagen

Zwischendurch musste man aufgrund kontinuierlicher Getränkezufuhr auch hin und wieder mal den Sanitärbereich aufsuchen, da kann ich nichts negatives zu sagen. Sehr wohnliches Badezimmer, das außerdem jegliche Art freundlicher Konversation ermöglicht, wenn jemand auf dem Lokus sitzt und jemand anderes in der Dusche steht. Nicht dass ich da geduscht hätte, das war jetzt nur theoretisch gedacht... Vielleicht mach ich das aber nächstes Mal, schauen wir mal...

Im eingangs erwähnten WhatsApp-Gruppenchat hatte die Gastgeberin uns übrigens ein Bild mit MIKROPENIS/BANANENPIMMEL-Bezug geschickt, wohl in der Hoffnung die Haushaltskasse ein bisschen aufzustocken. Na ja, der Plan ging nicht ganz so auf, siehe Bild:

Wunsch (links) und Wirklichkeit (rechts, auf der Hemsener Badezimmerfensterbank): MIKROPENIS rules!
Eine interessante Entdeckung machte ich auch noch auf dem Flur vor der Badezimmertür. In akkurat sortierten Ordnern hatte der Gastgeber seine Musikerkarriere dokumentiert. Also liebe Nachwuchsrocker: Träumt besser nicht von wilden Partynächten, Groupies vögeln und Fernseher aus Hotelzimmerfenstern werfen - Muckerei ist härteste Buchführung, no fun!


Phase 6 - Alle Lampen an!

Was es zu trinken gab hatte ich ja bereits unter "Phase 2 - Verpflegung" erwähnt. Der Gastgeber öffnete seine Bierflaschen übrigens im eigenen Haushalt immer ganz nonchalant an der Tischkante. Krasser Typ! In Sachen Hartsprit machte ich den Fehler wieder alles wild durcheinander zu trinken, so dass ich mir für 23:15 Uhr schon wieder "Auge zukneifen" notiert hab, um nicht ständig doppelt zu sehen. Hallali... könnte am 30er-Karton Hintenhoch gelegen haben, den wir in relativ kurzer Zeit zu sechst weggedübelt hatte, ohne dass jemand gekniffen hätte. Gute Leistung, ist aber auch das beste Zeug! Dazu sei angemerkt, dass es den Karton so gar nicht im Handel gibt und ich den vorher im "Hintenhoch-Webshop" besorgt hatte. Wo es das komplette Kunden-Wohlfühl-Programm gab: kein Altersnachweis, Zahlung auf Rechnung, juchu! Ein Hoch auf die Dreluso Pharmazeutika in Hessisch Oldendorf!

Vorher...
Nur die Gastgeberin disqualifizierte sich durch Kräuterschnaps-Unkenntnis... Na ja, wenn man selbst immer nur so 'ne Jauche wie Jägermeister oder ähnliches trinkt... ein weitverbreitetes Übel unter der heutigen Jugend... Übrigens, wo wir schon beim Thema Jauche sind: Eine Flasche Pfeffi stand auch wieder auf dem Tisch und ich muss an dieser Stelle mal mit dem "Hype" aufräumen - das Zeug ist Schrott!!! Schmeckt wie leicht alkoholhaltige Zahnspülung, also scheiße! Mir ist bekannt, dass das in Hipster-Punkrockkreisen voll angesagt ist, aber es ist einfach nur Pillepalle. Echte Macker saufen Hintenhoch ... oder Lüttje Minze ... so, das musste mal gesagt werden! Oi!

... nachher ...
Ich will nicht verschweigen, dass ich nachher auch schon den Seniorentrick anwandte: "Dau mi es man 'n Waaater!" Zwischendurch stilles Wasser trinken - beugt wirksam dem Schädel am nächsten Tag vor. Aufgrund kontinuierlicher Hintenhoch-Einflößung (= Pharmazeutika) war ich aber auch so am nächsten Tag fit wie ein Turnschuh, aka noch total betrunken...

Phase 7 - MIKROPENIS vs. BANANENPIMMEL

Um 00:11 Uhr folgte dann die Stunde der Wahrheit: Wir durften die erste BANANENPIMMEL Aufnahme anhören ... die sich letztendlich als krachiger Mitschnitt auf dem Handy erwies. Mannoman, und ich hatte mit Mega-Studioproduktion und allem Zip und Zap gerechnet. Musikalisch war's auch schwer zu beschreiben, ein Keyboard und das Schlagzeug lieferten sich einen gnadenlosen Kampf, der am Ende irgendwie unentschieden aber mit vielen schwer Verwundeten endete ... oder so. Unser Gastgeber versuchte aber noch den Bandnamen für uns zu tanzen, siehe Bild:

Der BANANENPIMMEL-Drummer präsentiert seinen Bananenpimmel - niemand ist beeindruckt...
Nun ja, uns wurde mehrmals versichert, dass das Ganze ja noch nicht ausgereift sei und auch noch ein Sänger gesucht würde, der dann in etwa so agieren soll wie der besoffene Hansel von der FROG BOG DOSENBAND. Also wer sich dafür qualifiziert fühlt sollte sich mal bei BANANENPIMMEL melden, sonst muss ich das nachher noch machen, haha...

Die MIKROPENIS-Fraktion lästerte natürlich erstmal 'ne Runde, worauf dann noch schweres BANANENPIMMEL-Geschütz aufgefahren wurde ... blabla ... man hätte auch schon 'nen dritten Mann ... blabla ... worauf John kontern konnte, dass er für MIKROPENIS schon 'n Gig auf der Reeperbahn klar gemacht hat ... was natürlich total wahr ist ... wir brauchen halt nur noch Songs, haha... woraufhin wir uns wieder cholerische Hasstiraden anhören durften à la "Ihr habt nix Alter, nix habt ihr ... Weißt du was euer Problem ist, du Pimmel? Ihr habt nix und ihr könnt nix, ihr habt nur Scheiße!" - ach, herrlich - ein Abend voller Leidenschaft!

Wie dem auch sei ... mir ist es leider nicht mehr gelungen rauszufinden wer der angebliche dritte BANANENPIMMEL-Mann ist ... der zweite Mann (leider nicht anwesend) ist der Redaktion aber bekannt und spielt in einer recht aktiven Band ... und wir durften an dem Abend dann noch von Umbesetzungen in dieser Band erfahren, von denen die Bandmitglieder die umbesetzt werden selbst noch nichts wissen, hihi ... ich darf aber nicht sagen um wen es geht, sorry ... auch wenn jetzt dutzende emsländische Musiker zuhause sitzen und befürchten aus ihrer Band gekickt zu werden ... ich darf es nicht sagen!!! Aber darum geht's nun mal in diesem Blog: Unruhe stiften und sich wichtig machen!

Phase 8 - Schlussakkord

Das war's dann auch schon so fast. Gegen 01:30 Uhr waren wir alle schietendick und ein Taxi wurde geordert. Auf dem Weg zur Haustür stolperten wir noch über die Birkenstocks der Hausherrin, die mit Größe 42 für eine Frau auch ziemliche Kindersärge an den Füßen trägt, mein lieber Scholli! Darauf einen Tusch:


Einer der Anwesenden schüttete auch noch eine halbe Flasche Pfeffi auf den Küchenboden aus, was mal so gar nicht für Erheiterung sorgte. Ich war's nicht, auch wenn ich natürlich generell voll dafür bin, dass das Zeug weggekippt wird!!!

Fazit:

Wirklich feiner Abend im gemütlichen Proberaum, mit exzellenten Gastgebern! Das mit der Negativliste war natürlich nur 'n Gag, damit der Pöbel was zu lesen hat. Wir wissen wir lieben uns! Und irgendwann darf BANANENPIMMEL auch mal im Vorprogramm von MIKROPENIS auftreten, versprochen... ;)