Freitag, 27. November 2015

Buch-Review: Andreas Müller - Kiffen und Kriminalität (Buch)

Andreas Müller - Kiffen und Kriminalität. Der Jugendrichter zieht Bilanz
Taschenbuch (gebunden) | Verlag Herder | September 2015 | 256 Seiten | ISBN-10: 345131276X / ISBN-13: 978-3451312762

In wunderschönem Grasgrün kommt das Buch von Jugendrichter Andreas Müller daher. Der sollte auf diesem Blog ja kein Unbekannter sein, da ich erst im Juli eine Besprechung seines ersten Buchs "Schluss mit der Sozialromantik" hier gepostet hatte (siehe HIER) ... und weil er eben (Exil-)Meppener ist.

Grasgrün ist das Buch natürlich (da war die Grafikabteilung mal total originell, höhö) weil's eben darum geht: Gras! Oder eben Marihuana, Cannabis, Haschisch, Weed oder welche 1.000 anderen Begrifflichkeiten für die "Wunderpflanze" Cannabis Sativa eben gebräuchlich sind. Um es genau zu präzisieren: Es geht um Cannabis und die damit zusammenhängende Kriminalisierungsgeschichte in Deutschland. Und um die Frage, ob eine Legalisierung nicht der einzig richtige Weg im Umgang mit der weichen Droge Cannabis wäre.


Ich denke ich nehme nichts vorweg, wenn ich hier schon mal verrate, dass Andreas Müller ein absoluter Befürworter einer Cannabis-Legalisierung ist, dann das konnte man in "Schluss mit der Sozialromantik" schon lesen. Warum das so ist legt er hier noch mal im Detail dar und arbeitet sich durch verschiedene Aspekte der Thematik. Es handelt sich hier laut Eigenaussage um eines von Müllers "Lebensthemen". Was vor allen Dingen mit dem Tod seines Bruders zusammenhängt, der erst durch Cannabis-Kriminalisierung immer mehr in eine kriminelle Ecke gedrängt wurde, wie Müller es in dem Buch als "roter Faden" immer wieder ausführt.

Müllers Stil ist im gesamten Buch wieder verständlich und bodenständig. Komplexe Sachverhalte werden anschaulich erklärt, so dass man z. B. kein Jura studiert haben muss um mit der behandelten Material klarzukommen, auch wenn er öfters mal Justizfragen streift (z. B.: Was ist eigentlich derzeit in Deutschland tatsächlich "erlaubt" bzgl. Besitz und/oder Konsum? Welche einheitlichen "Obergrenzen" gibt es?) aber auch auf die geschichtlichen Hintergründe des Cannabisverbots (Ägypten und Harry Anslinger sind schuld!) eingeht und auch klipp und klar anspricht, dass das Bundesverfassungsgericht und der Gesetzgeber in der Cannabisfrage seit über 20 Jahren eklatant wichtige Fragen offen lassen.

Die Quintessenz des Buches ist: Müller tritt für eine möglichst schnelle Cannabis-Legalisierung in Deutschland ein. In diesem Buch nimmt er die immer gleichen und oft auf Hörensagen basierenden "Argumente" der Legalisierungs-Verweigerer recht vehement auseinander, als da wären:
  • Cannabis ist immer eine Einstiegsdroge zu härteren Drogen
  • Cannabis ist eine gefährliche Droge mit hohem körperlichem Abhängigkeitspotential und harten Drogen wie Kokain oder Heroin gleichzusetzen
  • Cannabiskonsum erzeugt in großem Umfang Psychosen bis hin zu Schizophrenie
  • Kiffen macht dumm und faul und führt zu Verwahrlosung
  • Sobald Cannabis legal ist kiffen plötzlich alle
  • Cannabis ist schädlich für unsere Kinder
Müller macht ziemlich klar deutlich, dass aus diesen Argumenten allzu oft allgemeines Unwissen und der Unwille sich mit dem Thema auseinanderzusetzen sprechen (und bei einigen "Experten" die Unfähigkeit und Angst von ihren Positionen abzuweichen, die sie schon seit Jahrzehnten vertreten, obwohl jede Rationalität dagegen spricht). Die Cannabisprohibition verstößt gegen jegliche empirischen Erkenntnisse und Praxiserfahrungen (z. B. in den Niederlanden und anderen europäischen Staaten, ja sogar in den USA, Colorado um genau zu sein). Entsprechend setzt Müller fundierte Pro-Legalisierungs-Argumente entgegen, z. B.:
  • Durch Cannabis gab es niemals nachgewiesene Todesfälle, toxikologisch ist das auch gar nicht möglich (im Vergleich dazu möge man sich die Zahlen zu den legalen Stoffen Nikotin und Alkohol ansehen)
  • Schädliche Cannabiswirkungen sind oft identisch mit denen von Alkoholwirkungen (da ist das Ganze dann aber okay...)
  • Das Verbot hat nie etwas gebracht, 4-5 Millionen Deutsche konsumieren trotzdem, teils aus Genuss, teils auch aus medizinischen Gründen (Verbote und Null-Toleranz-Strategien haben weltweit versagt und der internationale Drogenkonsum stetig zugenommen)
  • Die derzeitige Kriminalisierung der weichen Droge Cannabis ist viel zu drastisch, trifft hptsl. Kleinstkonsumenten (keine Dealer!) und zerstört dort nicht selten Existenzen (Berufsleben, Führerscheinentzug etc.) => durch diese Kriminalisierung werden mehr Opfer geschaffen als durch die Droge selbst (gesellschaftlicher/beruflicher Abstieg/Probleme)
  • Überflüssige Kleinstverfahren (die von der Staatsanwaltschaft im weiteren Verlauf fallengelassen werden) müssen von der Polizeit aufgenommen werden, binden zeitlich die beteiligten Kräfte bei der Polizei und im Justizapparat und verschlingen so Unsummen an Steuergeldern
  • Kontrollierte Cannabis-Abgabe würde einen neuen Wirtschaftszweig und damit auch Steuereinnahmen in erheblicher Höhe generieren (einsetzbar für Präventions-, Bildungs-, Gesundheitspolitik)
  • Eine gut aufgestellte legale Cannabis-Abgabe (qualitativ hochwertiges Cannabis zu konkurrenzfähigen Preisen) lässt illegale Drogenstrukturen (Dealerei, organisierte Drogenkriminalität) überflüssig werden und verschwinden
  • Cannabis kann endlich als medizinisches Mittel verwendet werden (z. B. als Schmerzmittel oder Appetitanreger bei Rheuma, Krebs, AIDS etc.)
  • In der legalen und medizinischen Abgabe könnte der Staat Reinheit und Verfügbarkeit der Droge kontrollieren
Diese ganzen Argumente sind keineswegs Spinnerei und unterliegen auch keinem "Bauchgefühl" wie bei vielen Verbots-Befürwortern ("Das Zeug ist schon so lange verboten, das hab ich ja so gelernt, das muss ja schlecht sein!"). Es sprechen sich sogar bereits zahlreiche Strafrechtsprofessoren (der "Schildower Kreis") gemeinschaftlich für eine Cannabis-Legalisierung aus, da sie das Verbot/die Prohibition als gescheitert ansehen.

Was nicht heißen soll, das Müller Cannabis in seinem Buch falsch darstellt. Cannabis ist natürlich eine Droge, das sagt er auch ganz klar! Aber eben eine weiche Droge die ebenso legal erhältlich sein müsste wie Alkohol, da die Kriminalisierung seit Jahrzehnten weitaus mehr Schaden anrichtet als dass sie irgendwem nutzt. Legalisierung heißt für Müller nicht "Party für alle" sondern sinnvolle Schritte: Entkriminalisierung, Legalisierung, Regulierung. Und dabei soll auch stets der Blick auf Aufklärung und Prävention gerichtet sein und selbstverständlich Jugendschutz (also keine Abgabe an Jugendliche)!

Der Umgang mit Cannabis sollte von Reife, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung geprägt sein. "Das Gesetz ist für den Menschen da, nicht der Mensch für das Gesetz", wie Müller hier so schön sagt. Und ein "Recht auf Rausch" nehmen die meisten Bundesbürger ja genauso wahr, indem sie Alkohol trinken. Da sollte jede/r Emsländer/in mal drüber nachdenken, wenn er/sie beim nächsten Schützenfest mal wieder hinters Zelt reihert, haha...


Im März 2015 wurde durch die Grünen ein Cannabiskontrollgesetz eingebracht, an dem auch Richter Müller mitgewirkt hat. Man darf abwarten was daraus wird. Denn hier setzt auch meine einzige Kritik an: Muss das Ganze nicht von vornherein am ideologischen Denken der meisten Parteien scheitern? Viele Gegner einer Cannabis-Legalisierung interessieren sich nach meinem Empfinden nicht für neue Aspekte in der Diskussion, weil sie es ja "immer so gelernt haben", dass Cannabis eine ganz schlimme böse Droge ist. Und an einigen Stellen sitzen in der Politik dann auch noch die absolut falschen Leute (Stichwort: Drogenbeauftragte Marlene Mortler/CSU). Im Zweifelsfall und bevor man zuviel nachdenken muss wird dann ohnehin auf Parteilinie geblieben. Wer denkt schon ernsthaft über womöglich sinnvolle Vorschläge anderer Parteien nach?!? Und wer macht sich als Cannabis-Gegner die Mühe ein Buch zu lesen, in dem offensichtlich eine Cannabis-Legalisierung befürwortet wird?!?

Na ja, einige Fragen kann ich mir selbst beantworten: Irgendwo müssen eben erste Schritte gemacht werden! Und auch ein solches Bucht wie "Kiffen und Kriminalität" gehört dazu, um die Diskussion um das Thema weiter in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Denn Andreas Müller ist nun mal nicht irgendwer, sondern deutscher Jugendrichter der immer wieder ein ordentliches Maß an Öffentlichkeit (durch Talkshows etc.) erzeugt. Wenn ein Jugendrichter schon so vehement für eine Legalisierung plädiert hat das eben doch mehr Gewicht, als wenn Birkenstock-Benno dir die Problematik an der Theke im Rockpalast erklärt... ;)

Gewisse Entwicklungen sind auch bereits erkennbar, vereinzelt sogar in den Reihen der CDU. Ach ja, und die FDP-Emsland ist auch schon Pro-Cannabis-Legalisierung! Ich bin mir noch nicht ganz sicher ob die damit eine jüngere Wählerschaft anpeilen oder ob die einfach mal durchgerechnet haben wieviel Steuergeld man damit einnehmen würde. Die Pro-Argumente hab ich ja oben stichpunktartig mal aufgeführt. Die sind nun mal eindeutig und auf Dauer auch nicht zu ignorieren.

Was das Buch angeht kann ich es ohne Weiteres empfehlen. Auch und vor allen Dingen denjenigen, die bei der Thematik unsicher sind oder eine Legalisierung sogar ablehnen (Stichwort "Bauchgefühl")! Denn Müller betreibt hier keine plumpe "Legalize It" Propaganda oder Verharmlosung sondern beleuchtet das Thema Cannabis sowie Kriminalisierung/Legalisierung ziemlich umfassend.

Auch für diejenigen die meinungsmäßig mit Müller auf einer Linie sind (wegen Hollandnähe kennt manch einer sich im Emsland ja mit Gras aus, munkelt man) kann das Buch noch was bringen. Die Argumente sind ausgefeilt dargestellt und werden sicherlich bei Diskussionen weiterhelfen. Und es werden auch viele Aspekte angesprochen über die man vielleicht noch nicht Bescheid wusste. Inklusive "lustiger" Anekdoten bei denen einem dann doch das Lachen im Hals stecken bleibt: Die "Kiffermerkmale" aus dem Schulungsprogramm der Polizei zum Beispiel... Außerdem steckt natürlich noch viel mehr im Buch, als ich in dieser eh schon viel zu langen Rezension unterbringen kann.

Mittlerweile durfte ich Richter Müller auch mal live erleben, nämlich am 22.11.2015 bei seiner Lesung im Kossehof zu Bokeloh. Was im Buch schon anklingt hat sich da bestätigt: Er selbst ist ein kleiner Polterer, durchaus auch mit Kodderschnauze und recht eigenwilligem Auftreten. Aber er ist nicht unsympathisch und vor allen Dingen jemand der seine Standpunkte glaubwürdig transportieren kann! Bei der Diskussionsrunde nach der Lesung gab es z. B. kaum Nachfragen oder Widerreden, obwohl bei der Frage "Wer ist hier für eine Legalisierung" bestimmt mehr als die Hälfte der zahlreich Anwesenden nicht aufgezeigt hatten...

Ich persönlich hatte jedenfalls die Hand gehoben, wobei ich jetzt auch nicht der ausgesprochene "Pro-Weed-Aktivist" bin. Viele der Argumente waren mir vorher schon klar und sind halt absolut rational und logisch, nicht nur durch die "grüne Brille" betrachtet. Das wird mit diesem Buch noch mal wieder absolut klar!

[Bombe]

Mittwoch, 18. November 2015

Konzerte: Long Road To Ruin, Against Randy, Tumbleweed | 14.11.2015 | Meppen - Jam

Der November wäre ja fast konzertlos geworden im "Jam", aber der liebe Jonas hat sich dann doch ein Herz gefasst und drei Bands für eine kleine aber feine Samstagssause am 14.11. gebucht. So weit, so gut ... aber dann kam der Freitagabend ... Terroranschläge in Paris! Über 130 Tote, davon der Großteil auf einem Rockkonzert der EAGLES OF DEATH METAL. Katastrophe! Wie geht man mit so etwas um?

Das haben wir (die Leute im engeren Umfeld der "Kleinstadtkinder" bzw. des Jugendzentrums) uns natürlich auch gefragt. Bei einem Rockkonzert werden dutzende Menschen von Terroristen massakriert und für den nächsten Tag hat man selbst ein Rockkonzert angesetzt und organisiert... Doofes Gefühl! Nicht unbedingt weil man denkt, dass was passieren könnte (ich denke im Emsland muss man nicht wirklich Angst vor ähnlich gelagerten Anschlägen haben - vor einigen Jahren musste man eher befürchten, dass armselige Nazivollhonks solche Events auswählen um ihre minderwertigen Egos gewaltsam abzureagieren - heutzutage kann man sonntags in Meppen evtl. mal in der falschen Kneipe sitzen wenn auswärtige Fußball-"Fans" das gleiche tun) sondern auch aus Respekt und Anteilnahme vor den Anschlagsopfern. Was also tun? Absagen?

Nein, eine Absage stand eigentlich nicht lange zur Debatte. Im Grunde genommen wären durch eine Absage ja auch die mutmaßlichen Zielsetzungen der Terroristen erfüllt worden: Die Lahmlegung unseres freiheitlichen kulturellen Lebens! Die Verbreitung von Angst! Von dieser Warte aus gesehen musste das Konzert einfach stattfinden, auch als kleines Zeichen des positiven und friedlichen Beisammenseins!

Klar, es gäbe unglaublich viel zu der Angelegenheit zu sagen. Viel wurde in den letzten Tagen auch schon in diversen Medien gesagt: Positives, Negatives und oft leider auch einfach nur pietätloses (Söder, Matussek etc.)... Dieser Blog ist vielleicht auch gar nicht der richtige Ort dafür... Nur kurz und von mir absolut subjektiv gesprochen: Die Welt wird sich weiter drehen, mit allen positiven und negativen Aspekten. Verblendete Menschen werden weiter schreckliche Taten verüben und friedliche Menschen töten! Verblendete Menschen werden diese schrecklichen Taten und Morde womöglich feiern! Andere verblendete Menschen werden diese schrecklichen Taten als Aufhänger für ihren Hass, ihre Vorurteile und Verschwörungstheorien verwenden! Gierige verblendete Menschen werden die schrecklichen Taten als Aufhänger nehmen um ihre fragwürdige Politik zu etablieren, ihre/n Macht/Reichtum zu vergrößern, Freiheit im Austausch gegen angebliche "Sicherheit" zu beschränken und weiterhin die wahren Probleme ungelöst lassen, obwohl sie vielleicht die Mittel dazu hätten.

Gründe für hässliche Taten gibt's immer, denn die schlimmsten Dinge die der Mensch je erfunden hat sind Religionen, Nationen und Kommentarspalten! Man selbst steht irgendwo klein dazwischen und versucht einfach nur ein friedliches Leben zu führen. Und auch wenn's einem vorkommt als ob die Welt um einen rum langsam vollkommen den Kopf verliert: Die Scheiße macht nur einen kleinen Teil aus! Es gibt genügend schöne Dinge für die es sich zu leben lohnt! Und darum fand dieses Konzert unter anderem statt! Einfach damit man auch im Kleinen zeigt, dass es neben all der Scheiße auf der Welt noch genügend Lichtblicke und Hoffnung und gute Zeiten gibt!

The show must gon on: Danke für den netten Abend an Jonas und die Bands! :)
Okay, Pathos-Modus aus! Was die schönen Dinge betrifft: Als ich gegen 20 Uhr im "Jam" ankam wurde ich mit Waffel- und Glühweinduft empfangen, das Bier schmeckte auch gleich ganz gut, viele nette Menschen waren schon da (u. a. waren die Refugees wieder fleißig am Billard spielen), Palaver Palaver... Also tatsächlich ein friedliches und fröhliches Miteinander! Jannis hat zwar ein bisschen genervt, aber das wollen wir ihm mal nachsehen, denn während des folgenden Konzerts hat er richtig gutes Licht gemacht, haha... ;)

Den Bandreigen eröffneten TUMBLEWEED (Facebook-Page) die laut Internet aus Blauhand kommen, was ja mal 'n ziemlich geiler Ortsname ist! Laut Selbstkategorisierung sollte "unbeschreiblicher Alternative-Rock" zu hören sein, keine Ahnung wieso ich da nach 1-2 Songs eher an Gitarren-Pop-Rock wie SILBERMOND oder JULI denken musste. Der Vergleich wird TUMBLEWEED eigentlich auch nicht gerecht, aber mir fällt grad nix anderes ein. Wird wohl an der Konstellation Sängerin plus drei Typen an Gitarreschlagzeugbass gelegen haben...


Technisch waren die alle sehr fit, im Stageacting aber leider eher bieder (vielleicht haben die sich deshalb nach diesen rollenden Büschen aus'm Western benannt?!?) und im zweiten Song schon Animationsversuche zum Mitsingen zu bringen kann auch mal nach hinten losgehen... Musikalisch... ja, fit an den Instrumenten waren TUMBLEWEED wie gesagt, aber wer mich kennt weiß natürlich, dass ich in meiner Freizeit statt SILBERMOND und JULI eher SLAYER oder EXTREME NOISE TERROR höre. Entsprechend sind junge Hüpfer wie TUMBLEWEED wohl eher auf den geleckten Bühne irgendwelcher regionaler und überregionaler Bandcontests anzutreffen, während so ein alter Sack wie ich in verranzten AJZs abhängt oder in finsteren Grüften dem Beelzebub huldigt, haha...

Die Show kulminierte letztendlich in einer Coverversion des Pokemon-Titelsongs, gemeinsam mit dem LONG ROAD TO RUIN Frontmann. Puh, also... Pokemon ... nie gesehen ... danach war auch gut, haha... Na ja, den Kids hat's gefallen, also alles okay! Abschließende Fun-Facts zu TUMBLEWEED:
  • Sie hatten es richtig gemacht und Leute mitgebracht, dementsprechend herrschte gute Stimmung. Es schien sich aber um die junge Metallerfreunde-Fraktion aus Blauhand zu handeln, wie mich die gutturalen Zwischenrufe vermuten ließen, vielleicht hätten die Jungs auch gerne was von SLAYER oder EXTREME NOISE TERROR gehört... Wäre auf jeden Fall cooler zu covern als der Pokemon-Song, haha... ;)
  • Der Gitarrist sah irgendwie wie eine Kleine-Bruder-Version von Uchte (FOOLS FROM STACK) aus. Hat aber leider keinen Schnaps aus'm Räucheraal getrunken. Es gab an dem Abend keinen Aal ... nicht mal Matjesbrötchen, obwohl ich extra drum gebeten hatte... :'(
Anschließend folgten "Meppen's finest" AGAINST RANDY (www.facebook.com/AgainstRandy/) die einfach 'ne gute Rockshow abzogen. Ich kann's nur noch mal wiederholen: Die "Zurückschrumpfung" von Quintett auf Quartett hat der Band nicht geschadet. Ansonsten will ich aber gar nicht so viel zu den Burschen sagen, die waren hier ja schon oft genug Thema. Nur diese paar Fun-Facts vielleicht:
  • Der Bassist tut immer voll unfreundlich ist aber eigentlich ganz nett, glaub ich.
  • Der Sänger pflegt seine Stimme mit Whisky aus Parfümflacons. Ich durfte auch mal nippen...
  • Die Band steht ihrem Rockstartum und Millionärsdasein ein bisschen selbst im Weg, da sie ihre zukünftigen Superhits "Tittendachs" und "Hopperbunker" in der Schublade verstauben lässt und nicht live spielt. Das werden die Durchbruch-Hits, ich schwör!
  • Zu "Tittendachs" fehlt noch ein bisschen Text. Bisher steht: "Es gibt nur einen Dachs, den Tittendachs" ... wem darauf tolle Reime und Lyrics einfallen schickt mir die bitte per Mail, ich leite das dann weiter!
  • Der Auftritt war ansonsten recht stark, AGAINST RANDY hatten auch neue Songs im Gepäck, wenn auch nicht die o. g. Soon-to-be-Überhits...
  • "Get Laid" hat 'n ganz schön geiles Riff! Wollt ihr hören? Hier is'n Video:


Letzte im Bunde waren dann LONG ROAD TO RUIN (www.facebook.com/LRTR.Band) aus Bremen/Delmenhorst/Ganderkesee. Rein vom Bandnamen hätte ich jetzt musikalisch auf was in Richtung FOO FIGHTERS getippt, aber die Band kam in meinen Ohren eher wie so eine Art "TOOL light" rüber - also technisch ziemlich anspruchsvoll (z. B. auch mit bundlosem Bass) und rockig aber irgendwie doch noch mit Pop-Appeal.

Die Bühnenpräsenz wirkte etwas seltsam, da der Sänger nicht den Frontmann gab, sondern sich irgendwie schüchtern zwischen den Saiteninstrumenten einreihte und bei Ansagen sogar die Hand in der Hosentasche ließ. So Taschenbillard on stage sieht ja jetzt nicht besonders enthusiastisch aus, ist vielleicht aber auch nur ein subjektiver Eindruck meinerseits, nachdem in den letzten Wochen einige Sänger im "Jam" wie gestochen vor der Bühne rumgesprungen sind (z. B. MY DEFENSE und I SAW DAYLIGHT, siehe HIER), haha... Fun-Fact zu LONG ROAD TO RUIN: Sie hatten den gleichen Bühnenoutfit-Style wie AGAINST RANDY, da kam ich mir mit meinen abgerissenen Klamotten ganz unsexy vor... ;)


Damit war der Livemusik-Teil dann auch beendet. Nicht unbedingt alles meine Baustelle, aber Spaß hat's natürlich trotzdem gemacht. Vielen Dank noch mal an Organisator Jonas, hatter fein jemacht! :) Nach einem letzten Bierchen im "Jam" ging's danach noch über die Bahnhofsklause (gut gezapftes Bier, nette Bedienung mit der ich Nordgemeinden-Klatsch austauschen konnte) zum Rockpalast (keine Ahnung was da los war und warum ich bis 5 Uhr dageblieben bin, haha) und dann in feinstem Platzregen klatschnass mit Fietse nach Hause, juchu!

***

So geht's weiter in den nächsten Wochen ... Wer sonstige Konzerttipps hat => gerne per Mail - kein Bullshit!:
  • 22.11.2015: Lesung: Andreas Müller - Der Jugendrichter zieht Bilanz: Kiffen und Kriminalität - Kossehof, Meppen: Facebook-Event
  • 11.12.2015: "Markus12" Gratis-Bandfestival mit Vertical Age, Distance Remains, Next Tuesday - Jugendzentrum "Jam", Meppen: Facebook-Event
  • 19.12.2015: Jancee Pornick Casino + Brus - Jugendzentrum "Jam", Meppen: Facebook-Event
  • 26.12.2015: "Christmas Metal Meeting" mit Frank Blackfire + Eisenkarl - Rockpalast, Meppen: Facebook-Event
  • 26.12.2015: Rüt'n'Rock-Christmas-Gala - Schützenplatz, Haren
  • 16.01.2016: "Puke-Fest" Punkrockfestival - Café Sputnik, Münster: Facebook-Event
  • 30.01.2016: Big Tennis + Bahira - Koschinski, Lingen: Facebook-Event
  • 04.03.2016: Kleinstadt-Comedy Vol. 2 - Windthorst-Theater, Meppen
  • 23.04.2016: Christian Steiffen - Alter Schlachthof, Lingen: Facebook-Event 
  • 10.-11.06.2016: Neon Fields Festival - Mersmühle, Haren: Facebook-Event
  • 24.-25.06.2016: Abifestival Lingen: Facebook-Event