Meppener Mikrokosmos

Der musikalische Meppener Mikrokosmos – oder: Was ist das eigentlich für ein Völkchen?

Für den Fall, dass auf dieser Seite mal Auswärtige oder Nicht-Emsländer landen, hier mal ein paar Zeilen zum hier ansässigen Menschenschlag und den lokalen Gegebenheiten. Also hauptsächlich geht’s hier ja um Meppen … Meppen, hm … hat bestimmt jeder schon mal irgendwo was von gehört. SV Meppen, haben die nicht mal 2. Liga gespielt? „Bis nach Meppen“, haben das nicht mal die ABSOLUTEN BEGINNER gesungen? Ja ja, stimmt alles! Ansonsten liegt Meppen mitten im Emsland, in Nordwestdeutschland, hart an der Grenze zu den Niederlanden, hat knapp 35.000 Einwohner … laber rhabarber, den offiziellen Teil könnt ihr auch selber bei Wikipedia nachlesen. Oder bei Stupidedia, wie ihr wollt… Da steht nämlich auch einiges Erhellendes zum Emsland…

Da sich das meiste hier auf diesen Seiten aber mehr oder weniger auf Musik beschränken soll, versuche ich die Thematik jetzt mal in diese Richtung zu drehen. Also… Wie überall auf der Welt fängt man ab einem bestimmten Alter – meist mit Einsetzen der gottverdammten Pubertät – damit an, sein kümmerliches jugendliches Dasein mit irgendetwas Sinnstiftendem aufzuwerten. Irgendwie muss man sich ja in dieser grausamen Gesellschaft positionieren und der öden Welt entgegen schreien: „Hey, seht her was ich für ein cooler Fucker bin, denn…“

...denn? Ja, warum denn??? Wie wird man zum coolen Fucker? Man fängt zwangsläufig an sich für bestimmte Dinge zu interessieren, die der Coolness zuträglich sein könnten. Jungs interessieren sich für Mädchen und Fußball, Mädchen interessieren sich für Jungs und Klamotten. Und manche interessieren sich halt für Musik. Was ja auch naheliegend ist, zumindest für den männlichen Teil der Meppener Bevölkerung, denn Rockstars legen nun mal Mädels flach! Außerdem ist speziell laute Rockmusik, besonders im pubertären Alter, ein probates Mittel um seiner adoleszenten Frustration unüberhörbar Ausdruck zu verleihen und seinen Erzeugern damit ein paar Jahre lang erheblich auf den Senkel zu gehen!

Was ich generell noch unbedingt anmerken muss und was der geneigte Leser für Meppen, bzw. für das gesamte Emsland IMMER im Hinterkopf behalten sollte (auch und vor allen Dingen beim Lesen der Artikel in diesem Blog): 98 Prozent (grobe Schätzung) der Jugendlichen hier, im zarten Alter zwischen 12-14 Jahren, interessieren sich vor allem anderen als allererstes für Alkohol!!! Vollrausch, saufen, abschießen, weghauen, umhobeln! Ich kann gar nicht sagen woran das liegt, das scheint hier schon irgendwie mit der Muttermilch aufgesogen zu werden. Also, im übertragenen Sinne, versteht sich… Aber wie kann es auch anders sein, wenn mitten im Emsland auch noch die Schnapshauptstadt Deutschlands liegt?!? Haselünne aka „Fusellünne“… Wie dem auch sei, der gemeine Meppener Jugendliche ist am Wochenende also grundsätzlich breit bis lattenstramm, oder zumindest angesäuselt. Und stolz darauf! In höchsten Tönen werden da die Statistiken gelobt, nach denen das Emsland der deutsche Landkreis mit dem höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Reinalkohol ist. Irgendwas muss man ja haben, worauf man stolz sein kann. Der Meppener Minderwertigkeitskomplex ... aber auf den komm ich später noch...

Ein möglicher Grund für den verstärkten Alkoholkonsum ist womöglich eine gewisse Unlockerheit. Der Emsländer im Allgemeinen und der Meppener im Speziellen lassen sich schon fast als eine Art Kommunikationslegastheniker beschreiben. Unter der Woche norddeutsch einsilbig, lethargisch bis zum Anschlag und irgendwo zwischen leicht verkrampft und Besenstiel verschluckt, braucht halt manch einer am Wochenende ein bisschen Fusel um sich wenigstens da ein bisschen locker zu machen. Sobald man hierzulande aber erstmal einen in der Krone hat, wird man dann gleich richtig kreativ und erfindet lustige Spiele wie „Flunkyball“ oder „Draihschlüchtern“, die aber natürlich wiederum nur dem Zweck dienen, möglichst schnell, maßlos und unkontrolliert Alkohol in sich hineinzuschütten.

Diese Erklärung zum „leichten emsländischen Alkoholproblem“ mussten sein, kommen wir nun aber wieder zur Musik: Manche Städte nennen sich ROCKCITY. Detroit Rockcity, Solingen Rockcity, wer kennt sie nicht… Meppen ist aber einfach nur MINUS-Rockcity … und das hat seine Gründe! Nicht dass es hier keine Bands oder Konzerte gäbe, nein! Wenn der junge Meppener sich in der schon angesprochenen frühpubertären Jugendlichkeit für eine Abzweigung auf dem Lebensweg entscheiden muss, dann ist laute Rockmusik nach wie vor eine Wahl die viele treffen. Und einige gründen sogar Bands, so dass man grundsätzlich von einem ordentlichen Grundstock an interessierten und auch aktiven Leuten ausgehen kann.

Warum ist Meppen also trotzdem MINUS-Rockcity? Nun ja, schwierige Frage… Ich denke wenn man als Meppener mal eine Entscheidung getroffen hat, die gar nicht mal so falsch war (Punkrock statt Hip Hop, Indie statt Autoscooter-Techno, Death Metal statt Euro-Dancefloor, E-Gitarre statt Mofa, Bandgründung statt Kreisklassenfußball, RAMONES statt BÖHSE ONKELZ, Gras aus Holland statt Schnaps-Cola-Party bei Vennemann und, ganz wichtig: „Palast“ statt „Night“), macht einen das noch nicht automatisch cool. Selbstverständlich hält sich jeder für cool, vom Metaller bis zum Punk bis zum Gymnasiasten-Popper. Die Frage ist aber meiner Meinung nach wie man seine Wahl durchzieht und wie man das Ganze lebt! Da gibt es einiges falsch zu machen und nur Saufen hilft da nicht immer weiter… Denn Meppener sind ein ganz besonderes Völkchen!

Die Zuhörer

Gehen wir zunächst mal vom eher passiven Zeitgenossen aus, dem Musikinteressierten bzw. Fan, also einer Person die selbst nicht aktiv in einer Band spielt. Wenn wir uns mal eine Konzertsituation vorstellen, sollte man ja eigentlich davon ausgehen, dass man dorthin geht um sich zu amüsieren, zu feiern und zu tanzen. Nicht so in Meppen!

Problem 1: Man geht erst gar nicht zum Konzert, denn „den Bandnamen hab ich noch nie gehört, das kann also gar nicht gut sein…“ Merke: der Meppener, selbst wenn er sich als Teil einer „alternativen Subkultur“ begreift, ist im tiefsten Innersten absolut konservativ und beschäftigt sich am liebsten nur mit Dingen und Situationen die er kennt und einschätzen kann. Selbst der durchtriebenste Punk verfährt hier nach dem Muster der Ur-Emsländer, die er doch angeblich so verachtet: „Wat de Bur nich kennt, dat frett heij nich!“ Am nächsten Tag wird sich selbstverständlich darüber echauffiert, dass Meppen scheiße ist weil ja eh nie was los ist... Wie auch, wenn man erst gar nicht irgendwo hingeht?

Problem 2: Hat der Meppener sich doch entschlossen ein Konzert in seiner Heimatstadt zu besuchen, sucht er immer etwas, woran er rumnörgeln kann. Die Möglichkeit bietet sich selbstverständlich gleich beim Eintritt, denn der ist natürlich immer zu teuer! „Fünf Euro für eine Band die keiner kennt, spinnt ihr?!?!“  Es wird sich eine Zeit lang aufgeplustert und der Eingangsbereich für andere Gäste versperrt, das Ego will schließlich gestreichelt werden. Überlegungsanregungen wie das Durchdenken der pekuniären Auslagen des Veranstalters für Catering, PA, Anlage, Spritgeld und (man glaubt es kaum) vielleicht sogar ein klitzekleines bisschen Gage für eine Band, die womöglich mehrere hundert Kilometer angereist ist, werden vehement beiseite gewischt. Am Ende wird der Eintritt dann murrend gezahlt, selbstverständlich mit einem 50,- Euro Schein, so dass die Kasse danach kein Wechselgeld mehr hat... Übrigens haben Meppener seltsamerweise keinerlei Probleme damit, dreistellige Beträge für anonyme Herdenveranstaltungen wie Festivals (Hurricane, Area4, Wacken etc.) auszugeben, wo sie dann 3/4 der Zeit besoffen auf dem Zeltplatz liegen und von ca. 75 auftretenden Bands nur zweieinhalb ansehen. Verrückte Welt!

Problem 3: Sobald der Meppener den Konzertraum betreten hat, orientiert er sich erstmal: „Wo kann ich mich am besten hinstellen.“ Optimal wäre natürlich die Theke, denn primäres Ziel des Abends ist es, sich ordentlich einen reinzustellen. Die Musik kommt erst an zweiter Stelle. Ist die Theke frei, dann schnallt man sich dort am besten gleich mit dem Gürtel fest, denn so ist zum einen stetiger Alkoholnachschub garantiert, zum anderen fällt man dann nicht so einfach um. Ist die Theke aber besetzt, wird zielstrebig diejenige Wand in dem Etablissement aufgesucht, die am weitesten von der Bühne weg ist. Dort lehnt man sich an, verschränkt die Arme und gibt sich möglichst unbeteiligt cool. So wird den Rest des Abends verharrt, die einzigen Gänge sind zur Theke oder zum Klo. Es darf auch keine Miene verzogen werden, denn dann fiele ja womöglich der Deckmantel der aufgesetzten Coolness, und es könnte jemand bemerken, dass man sich tatsächlich amüsiert, oder die Musik der auftretenden Band sogar aufrichtig gut findet. Der Meppener kann seine Gefühle nicht zeigen!

Problem 4: Sollte das Konzert gut besucht sein, stellt sich natürlich recht bald ein Platzmangel an den beliebten Plätzen Theke und hintere Rückwand ein. Während der Meppener ansonsten eher eine gewisse Berührungsschüchternheit an den Tag legt, entsteht nun ein Gedränge um die besten Plätze, sprich: möglichst weit weg von der Bühne! Das hat manchmal Züge von „Reise nach Jerusalem“, mit dem Unterschied, dass hier derjenige verliert, der am nächsten an der Bühne steht, sobald die Band anfängt zu spielen. Es entsteht das Phänomen, das allseits als der „emsländische Halbkreis“ bekannt ist. Vor der Bühne herrscht also gähnende Leere, das Publikum ballt sich stattdessen am anderen Ende des Raumes. Für die Band ist es dann eine unglaubliche Herausforderung diesen Halbkreis zu brechen. Zumal es ja auch etwas seltsam ist, wenn man auf der Bühne steht und rocken will, sich die Zuschauer aber offensichtlich von einem weg orientieren. Da tendiert dann auch die Motivation einer engagierten Band recht schnell nach unten. Der Trick mit „Wer als Erster hier vorne an der Bühne steht bekommt ein Bier“, zieht auch nicht immer. Die Grundsituation für eine auftretende Band ist in Meppen also von vornherein schwierig.

Problem 5: Entspricht eigentlich Problem 2, es geht also wieder ums Nörgeln. Hat der Meppener seinen Konzertbesuch also nun teilnahmslos an der hinteren Wand lehnend verbracht und die Band überstanden, kann er sich wieder der Lästerei widmen. Generell war die Band natürlich nicht gut, bzw. fehlte denen etwas: „Die haben es einfach nicht rübergebracht und die Leute haben nicht getanzt.“ Ich frage mich bei solchen Aussagen dann immer, was derjenige erwartet hat?!?! Es ist ein Geben und Nehmen! Wenn die Band 100 Prozent gibt, das Publikum aber NULL oder Halbgas, dann kann nun mal nichts optimales dabei rauskommen. Eine einfache Gleichung, sollte man meinen! Soll die Band etwa von der Bühne aus mit großkalibrigen Waffen auf die Füße der Anwesenden schießen, um zum Tanz zu animieren? Und es dürfte ja wie gesagt auch nachvollziehbar sein, dass ein lethargischer desinteressierter Haufen Dorfjugendlicher auf eine Band (die womöglich auf Tour ist und am Vortag anderswo von einer fanatischen Menge frenetisch abgefeiert wurde) absolut demotivierend wirkt. Aber nun, wenn man sich als Zuschauer schon während des Konzerts nicht amüsiert, muss man das im Nachhinein wohl irgendwie anders wettmachen...

Problem 6: Mittlerweile ist schon eine ganze Menge Alkohol geflossen und da der bekanntlich die Zunge löst, fühlt sich manch einer generös dazu berufen, die Bandmitglieder nach dem Konzert in ein Gespräch zu verwickeln. Vor dem Konzert geht das nicht, denn da ist man ja noch nicht betrunken genug. Aber nachher kann man mit leichtem Kurvenschuh schon mal den Merchtisch ansteuern. Gerne wird die Band dann eloquent und mit dubiosem Halbwissen in „musikalische Fachgespräche“ verwickelt. Ein großer aber gern begangener Fehler ist, der Band zu erzählen an welche anderen Bands sie einen erinnert haben. Mit einem Musikhorizont der meist auf Seite 23 der Visions oder des EMP-Katalogs endet, wird da des Öfteren mal gehörig viel Müll geredet. Potenziert wird das Ganze noch, wenn die Band nicht aus Deutschland kommt und der Meppener sein Schulenglisch bemühen muss, um sich verständlich zu machen. Die höchste Stufe der Glückseligkeit ist aber erreicht, wenn der Meppener davon erzählen kann, wie viel er saufen kann! Das ist nämlich bekanntlich eine ganze Menge! Und wenn das erst einmal kundgetan ist, steht als nächstes eigentlich für die Band die Herausforderung zum Flunkyball oder Bongsaufen auf dem Plan.

Das sind also die Probleme mit denen sich der gemeine Meppener Konzertgänger so herumplagt. Nicht jeder der „Sodom, Slayer, Stavern“ auf der Kutte stehen hat ist also ein Moshpitwunder. Eher im Gegenteil, meistens wird in Meppen nur doof rumgestanden und gesoffen. Aber es gibt auch gute Konzerte in Meppen, ich hab sie selbst erlebt. Noch ist Hopfen und Malz also nicht verloren!!!

Die Musiker

Wer noch fehlt in dieser Abhandlung, sind die Aktiven. Also die Leute die in einer eigenen Band spielen. Die „Mucker“ also, wie sie auch gern genannt werden. Auch das ist in Meppen ein Völkchen für sich. Die meisten Bands kochen nämlich ihr ganz eigenes Süppchen. Wochenlang treiben die sich im Proberaum rum, komponieren, stellen ein Set zusammen. Und dann ... ja, was dann? Ich hab keine Ahnung was dann so in den Köpfen der Meppener Musiker vorgeht. Wahrscheinlich sowas wie: „So, jetzt warten wir mal bis uns jemand fragt ob wir irgendwo spielen wollen. Oder bis ein zufällig durchreisender Plattenboss an unsere Proberaumtür klopft und uns einen Plattenvertrag anbietet. Oder bis der nächste Bandcontest hier in Meppen steigt, den wir dann gewinnen und einen Platz im Nachmittagsprogramm des Lingener Altstadtfestes spielen dürfen.“ So, oder ähnlich wird es wohl sein. Denn für andere lokale Bands interessiert man sich kaum. Wenn Band XYZ aus Meppen irgendwo einen Auftritt hat, darf man keinesfalls davon ausgehen, dass Band ABC aus Meppen dorthin geht, um sich anzusehen was die Konkurrenz so treibt! Denn es wäre ja möglich, dass man dort miteinander redet und sich vielleicht sogar mal ein gesunde lokale Rivalität entwickeln könnte, darum, wer denn wohl die geilste Combo im Ort hat. Oder man könnte sich gar zusammentun, um mal selber was auf die Beine zu stellen. Denn es gibt zwar Auftrittsmöglichkeiten in Meppen, aber die sind rar gesät. Trotzdem scheinen viele Bands nicht auf den Trichter zu kommen, dass man vielleicht besser selber was aufzieht, und sei es erstmal nur eine Proberaumparty für Freunde. Und wenn man dann die ersten Events organisiert hat, wäre es ja nicht verkehrt auch mal eine auswärtige Band einzuladen, die dann im Gegenzug was in ihrer Heimatstadt für die Meppener Bands organisiert. So dass die eigene Combo endlich auch mal auswärts spielt. Mir kommt das eigentlich wie ein normaler Prozess vor, allerdings scheinen das die wenigsten Meppener Bands auf die Kette zu bekommen. Stattdessen starrt man weiter bei den 1-2 Auftritten im Jahr angestrengt aufs Griffbrett oder auf die eigenen Schuhe und nimmt sich und seine Musik total ernst, anstatt einfach mal unbeschwert zu rocken und ein Fass aufzumachen... So bleiben leider die rechtsradikalen Blödelbarden von GIGI UND DIE BRAUNEN STADTMUSIKANTEN der erfolgreichste Meppener Musikexport...

Der Meppener Minderwertigkeitskomplex

Ihr merkt schon: Provinzkleinkariertheit wird in Meppen großgeschrieben, sowohl im Bereich Musik als auch anderswo. Ein wichtiger Faktor ist aber auch noch der Meppener Minderwertigkeitskomplex. Und der hat hauptsächlich mit der Nachbarstadt Lingen zu tun. Lingen ist größer, Lingen ist schöner und Lingen hat fast alles was man sich für eine mittlere Kleinstadt wünscht. Darauf sind nicht nur die Meppener Stadtväter neidisch, sondern auch die Meppener Musikszene. Denn Meppen steht seit jeher im Schatten von Lingen. Alles was Lingen in groß hat, versucht Meppen mehr schlecht als recht eine Nummer kleiner nachzuahmen: Lingener Abifestival vs. Meppener „Rock unter Linden“, Lingens Indie-Musikzentrum „Alter Schlachthof“ vs. Meppens JuZ „J@m Center“, Lingens Altstadtfest mit „Rock am Pferdemarkt“ vs. Stadtfest Meppen mit „Rock vor Gericht“. Nicht zu vergessen Lingens wirklich qualitativ hochwertige und gut zusammenarbeitende Bandszene! Es ist nicht so, dass es in Meppen keine Möglichkeiten oder keine engagierten Leute gäbe. Allerdings endet hier viel im Frust, weil die Meppener selbst ihr Licht unter den Scheffel stellen und sagen: „In Meppen ist eh nichts los!“ bzw. „In Lingen ist alles viel besser!“

Das alles in Kombination hat für mich zum Resultat, dass in Meppen der Rockdetektor halt manchmal ins Negative ausschlägt. Deshalb MINUS-ROCKCITY! Aber natürlich mit Augenzwinkern… Es ist ein Kampf und Krampf in Meppen. Wer mal selbst versucht hat hier Konzerte oder ähnliches aufzuziehen wird wissen, wovon ich rede. Gib einem Meppener zwei Auswahlmöglichkeiten: Erstens – Zwei Flaschen Schnaps, zwei Flaschen Cola und einen CD-Player mit Bravo Hits. Zweitens – Eine geile Band, Bier und nichtalkoholische Getränke zu fairen Preisen. Der Großteil wird sich für den Schnappes entscheiden, da bin ich mir sicher! Und die, die tatsächlich zum Konzert kommen finden da sicherlich auch noch was zu Meckern, wie oben beschrieben. Aber Aufgeben wäre zu schade, denn ein paar durchweg coole Leute gibt es auch hier.

So, wer nach diesem Roman leicht angepisst ist, dem kann ich sagen: Vieles von dem, worüber ich gerade vom Leder gezogen hab, trifft auch auf mich zu! Und es hat auch seinen Grund warum ich mit 30+ immer noch in Meppen wohne. Mal gucken was die nächsten Jahre bringen, ich würde mich jedenfalls freuen, wenn ich bald einige von meinen Pauschalisierungen da oben streichen könnte. Und der Rest kriegt in der Zwischenzeit mit diesem Blog sein Fett weg! ;)

Bernd Bombe (Januar 2012)

2 Kommentare:

  1. Aber sobald man weggezogen ist, spricht man von Meppen immer nur von der besten Stadt der Welt ;)

    Ansonsten: Top, sehr gut beobachtet und niedergeschrieben, als ausgewanderte Meppenerin musste ich während des Lesens ganz schön schmunzeln, vor allem, weil es sooo wahr ist :)

    Vllt n Tipp für bessere Lesbarkeit: Mehr Absätze machen!

    Grüße

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  2. Ja, "wenn man weggezogen ist", das wird vielleicht auch noch mal so'n Thema hier. Hab noch so ne Rubrik "Kleinstadttypen" im Kopf, da würde sich direkt das Kapitel "Exil-Meppener" anbieten. Entweder mit O-Tönen von Verzogenen die hier früher aktiv waren, oder wieder so'n Lästerpamphlet von mir ;)

    Absätze sind da fast 2 Dutzend, wir wollen am Anfang mal nicht zuviel fordern, näch... ^^

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